Gefahr fürs Klima

Aus Nordpolarmeer strömen riesige Mengen Methan

Wissenschaft
05.03.2010 13:33
Forscher schlagen jetzt Alarm: Aus dem Meeresboden im Nordpolarmeer strömt einer neuen Studie zufolge weitaus mehr des klimaschädlichen Treibhaus-Gases Methan als bisher angenommen. Die freigesetzten Mengen seien so groß, dass sie die Erderwärmung deutlich beschleunigen könnten, heißt es in der am Donnerstag im US-Magazin "Science" veröffentlichten Studie der University of Alaska in Fairbanks (Kanada).

Für die Studie untersuchte ein Team von Wissenschaftlern um Natalia Shakhova zwischen 2003 und 2008 das Ostsibirische Arktis-Schelf, eine rund zwei Millionen Quadratkilometer große Meeresregion zwischen Alaska und Sibirien. Frühere Studien hatten nachgewiesen, dass in Sibirien aus tauenden Permafrost-Böden in den Tundren zunehmend Methangas freigesetzt wird. Die neue Studie entdeckte den Autoren zufolge den arktischen Meeresgrund als "große, bisher aber weitgehend übersehene Quelle von Methangas".

Das arktische Meerwasser in Bodennähe enthalte acht Mal mehr Methangas-Teilchen als normales Meerwasser, schreiben die Studienautoren Shakhova und Igor Semiletov. "Eine Ausbreitung der Emissionen könnte dramatische Auswirkungen auf die Erderwärmung haben."

Permafrost unter dem Meer bricht
Forscher gingen bisher davon aus, dass der Permafrost unter dem Meeresboden das Methangas binde. Die Wissenschaftler beobachteten nun, wie der Permafrost unter der Meeresoberfläche mancherorts bricht und große Mengen Methangas in die Atmosphäre entlässt.

Die Forscher warnten vor einer gefährlichen Kettenreaktion: Das Methangas könnte die Erderwärmung beschleunigen. Höhere Temperaturen könnten den Permafrost-Boden dann weiter auftauen lassen und noch mehr Methangas freisetzen.

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