Hotelierin klagt:

„Ressourcenverbrauch im Tiroler Tourismus zu hoch“

Tirol
17.03.2019 10:01

Den Tiroler Tourismus nachhaltiger gestalten ist das Ziel von Sabine Kertess aus St. Anton: „Wir verbrauchen zu viele Ressourcen“, sagt die Hotelierin mit grünen Wurzeln.

Sabine Kertess führt mit ihrer Familie zwei Hotels, das Lux Alpinae in St. Anton und das Hotel Basur in Flirsch. Nachhaltigkeit ist das ganz große Thema: „Wir im Tourismus verbrauchen so viele Ressourcen: Energie, Wasser, Lebensmittel. Wir müssen nachhaltiger handeln. Die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft liegt uns sehr am Herzen“, sagt sie.

In ihrem vor 15 Jahren neu gebauten Hotel in St. Anton dominiert der Öko-Gedanke überall. Gäste, die mit dem Zug anreisen, erhalten Rabatte. Es gibt im Haus eine E-Tankstelle, die mit Öko-Strom aus St. Antoner Wasserkraftwerken gespeist wird. Apropos Wasser: „Wir versuchen Menschen zu ermutigen, Wasser zu sparen“, erzählt Kertess. Vom Putzmittel bis zum Haarshampoo wird nur Bio verwendet - auch wenn diese Produkte deutlich teurer sind.

„Wir sind stolz, unterstützendes Mitglied von “Conversation for Change„ zu sein, einer Konferenz in St. Anton. Der Gedanke dahinter ist zu versuchen, die Welt zu einer besseren zu machen. Jeder kann dazu beitragen. Wie? Tägliche Gewohnheiten ändern. Verantwortung für den globalen Wandel übernehmen.“ Das Ziel der Hoteliersfamilie mit grünen Wurzeln wäre es, den Status eines Bio-Hotels zu erreichen. Ganze sieben zertifizierte gibt es davon in Tirol, österreichweit sind es 18 laut einer Aufstellung auf www.biohotels.info

Doch der Weg dorthin ist lang: Vorschriften von EU-Bürokraten, wonach die Milch nicht beim Bauern abgeholt werden darf, sind das eine. „Das andere ist die fehlende Vernetzung von Produzenten und Abnehmern. Hier wäre die Landwirtschaftskammer gefordert, eine Plattform zu schaffen.“

Derzeit sei es so, dass der Koch im Sommer durch die Lande fährt und versucht, regionale Bio-Produzenten zu finden. „Wir haben zwar eine Sennerei, von der wie viele Lebensmittel regional beziehen. Aber sinnvoll wäre, wenn die Bauern auf Bio umstellen würden. Doch da sind sie schwer alle unter einen Hut zu bringen“, berichtet die Hotelierin aus der Praxis. Mit Angelika Hörmann von der Grünen Wirtschaft hat sie eine engagierte Mitstreiterin gefunden. „Wir fordern die Schaffung von Strukturen, die eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus in Tirol garantieren!“ 

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