1.970 Wartende

Stadtwohnungen: Liste ist lang, wird aber kürzer

Tirol
04.03.2010 15:29
838 allein stehende Erwachsene warten in Innsbruck auf eine städtische Wohnung – und brauchen dafür viel Geduld: Drei bis fünf Jahre kann das dauern. Dabei wurden im Vorjahr 905 Wohnungen vergeben, das ist Rekord! Damit konnte die Zahl aller Wartenden wieder einmal relativ dauerhaft unter 2.000 gehalten werden.

Die Stadt hält bei fast 40 Prozent aller Mietwohnungen das Vergaberecht. So kann das zuständige Amt bestimmen, wer in frei werdende Wohnungen einziehen darf. Der Andrang ist riesig. Denn diese "städtischen" Wohnungen sind - im Gegensatz zu jenen am freien Markt - erschwinglich. Warteten vor rund zehn Jahren im Schnitt knapp 800 auf eine günstige Wohnung, waren es 2006 und 2007 fast 2.500!

Eine Wohnbauoffensive startete und die großen Anlagen Tivoli, Lohbach und Lodenareal sorgten nun dafür, dass Marie-Luise Pokorny-Reitter wieder einmal "unter 2.000" verkünden kann. "Man darf aber nicht vergessen, dass wir in den vergangenen zwei Jahren so viel bauten wie zuvor in rund acht Jahren", erklärt die zuständige Stadträtin.

Wartende könnten wieder mehr werden
Nun entstehen bei der Eugenkaserne 400 Wohnungen, die 2012 vergeben werden können. Für danach aber sind große Anlage nicht konkret in Sicht - und das könnte die Liste schnell wieder verlängern. "Wir müssen schauen, dass wir für das Kampagne-Reiter-Areal und auch beim Frachtenbahnhof etwas schaffen."

Jahre zu warten, ist trotz besserer Zahlen noch normal
Trotz der leicht rückläufigen Zahl brauchen Wartende viel Geduld. "Allein Stehende warten drei bis fünf Jahre, eine junge Familie mit zwei Kindern zwei bis drei Jahre", weiß Christian Zabernig, der seit fast 20 Jahren im Vergabeamt tätig ist.

Wie wichtig leistbares Wohnen ist, veranschaulichte Pokorny-Reitter am Einkommen der Wohnungswerber: Allein Stehende verdienen im Schnitt 1.000 € netto pro Monat, ein Paar 1.200 €, eine Familie mit zwei Kindern knapp 1.900 €. Da seien aber Mietzinsbeihilfe, Wohnbauförderung und Sozialhilfe schon enthalten.

von Stefan Ruef, Tiroler Krone

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