Mädchen als Opfer

Sklaverei-Vorwurf gegen Botschafter in Wien

Wien
15.03.2019 06:00

Moderne Sklavenhaltung mitten in Wien! Dieser schwere Vorwurf wird gegen einen Diplomaten aus dem Nahen Osten erhoben. Der Gesandte und dessen Frau sollen zwei Mädchen wie Leibeigene gehalten haben. Das Außenministerium ist eingeschaltet, die Polizei ermittelt.

Das Schreiben eines „Helfers“ dürfte ein fürchterliches Martyrium zweier Frauen aufgedeckt haben. Laut den Aussagen wurden sie wie moderne Sklavinnen in einer Residenz in Wien gehalten bzw. ausgebeutet.

Psychoterror und Einschüchterung
„Arbeiten mussten sie rund um die Uhr. Ruhepausen gab es kaum“, heißt es etwa in den vierseitigen Vorwürfen. Erschütternd: Eine weitere Botschaftsbedienstete hielt den Arbeitsdruck nicht mehr aus und verübte einen Selbstmordversuch. Psychoterror und Einschüchterung des Botschafter-Ehepaars seien der Grund gewesen.

„Jeglicher Respekt gegenüber der Privatsphäre und der Integrität sollen hinter der Traumfassade der Residenz gefehlt haben.“ Weder Gehalt noch Überstunden sind laut Aussagen der mittlerweile geflohenen „Sklavinnen“ ausbezahlt worden. Für die Begleitung auf einer Reise mussten sie die Flugtickets sogar aus eigener Tasche berappen.

Keine Anklage wegen diplomatischer Immunität
Das Außenministerium bestätigte der „Krone“, den betreffenden Botschafter mit den Vorwürfen konfrontiert zu haben. Für die Opfer kümmere sich zudem eine auf Menschenhandel spezialisierte Hilfsorganisation um ein humanitäres Bleiberecht. Wie durchsickerte, wird der „feine Herr Gesandte“ bald von seinem Heimatland abberufen. Die Polizei ermittelt zwar, durch die diplomatische Immunität ist aber keine Anklage möglich ...

Christoph Matzl und Christoph Budin, Kronen Zeitung

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