Vor Saisonauftakt

Hamilton: Mercedes noch nicht stark genug

Formel 1
14.03.2019 14:59

Formel-1-Titelverteidiger Lewis Hamilton sieht Ferrari und Sebastian Vettel zum Start der neuen Saison in der Rolle des Favoriten. „Wenn wir sagen, wir haben noch Arbeit vor uns, dann meinen wir das ernst“, sagte der britische Mercedes-Pilot am Donnerstag vor dem Auftakt in Melbourne. Vettel war bei den Tests vor der Saison die schnellste Runde gefahren.

Der Deutsche will dies aber nicht überbewerten. „Zu diesem Zeitpunkt sind wir alle Jäger und alle Gejagte. Es ist so ein langer Weg“, erwiderte Vettel. Die neue Saison beginnt am Sonntag (Start um 6.10 Uhr) in Australien. In den beiden Vorjahren gewann Vettel im Albert Park, Weltmeister wurde aber jeweils Hamilton. Der starke Auftritt der Scuderia bei den Testfahrten bekümmert Hamilton kaum. „Die Saison ist lang. Es ist mir nicht wichtig, ihr früh meinen Stempel aufzudrücken“, versichert der 34-Jährige.

Wieder Zweikampf Hamilton - Vettel?
21 Rennen, 259 Tage, fünf Kontinente - so weit ist das WM-Ziel für die beiden prägenden Piloten dieses Jahrzehnts entfernt. Während Vettel im fünften Ferrari-Jahr die Tifosi endlich mit dem ersten Titel beschenken will, sind für Hamilton mehr denn je die Rekordbücher die Messgröße. Die sieben WM-Triumphe und 91 Grand-Prix-Siege von Michael Schumacher scheinen für den Silberpfeil-Star durchaus erreichbar.

Der Brite ist derzeit der Gigant der Rennserie, ihr einziger Superstar. Hamilton lebt auch privat auf der Überholspur. Unterwegs im roten Privatjet zum Surfen in Kalifornien, zum Fallschirmspringen in Katar, zur Premiere seiner neuen Modelinie in Berlin. Fast immer dabei: viele Millionen Follower in den sozialen Netzwerken.

Vettel: „Klingt ziemlich langweilig“
Hamiltons Glamour schillert umso mehr im Gegenschnitt zu Herausforderer Vettel. Im Winter habe er endlich Zeit gehabt, sich zuhause wieder selbst Frühstück zu machen, lässt er wissen. „Klingt ziemlich langweilig, ich weiß“, fügt Vettel grinsend hinzu.

Hamilton scheint bisweilen wie auf der Flucht vor dieser Art von Alltagstrott, immer auf der Suche nach dem Kick. Genau diesen rastlosen Antrieb hält Mercedes-Teamchef Toto Wolff für eines der Erfolgsrezepte seines Chefpiloten. „Er schafft es, sich immer wieder neu zu erfinden, sich neu zu motivieren. Es ist schon eine bemerkenswerte Fähigkeit, die er da besitzt. Er kann der größte Rennfahrer aller Zeiten werden, das weiß er“, sagte der Österreicher im Interview von „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“.

In diesem Wissen erhält Hamilton von Wolff auch reichlich Freiheiten. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen im mittelenglischen Stevenage, als Rennfahrer gedrillt im gestrengen McLaren-Team, kann sich Hamilton nun auch abseits des Asphalts fast nach Belieben austoben. Lange Disco-Nächte mit Models und Fußballstar Neymar inklusive.

Hamilton: „Das gibt Schub“
Hamilton weiß die Rückendeckung des Teams zu schätzen. Gerade jetzt im Wissen um die gewachsene Stärke von Ferrari. „Toto hat nach den Testfahrten die Truppe noch einmal eingeschworen. Das gibt wirklich Schub“, beteuerte Hamilton. An seinem Status im silbernen Lager gibt es ohnehin keinen Zweifel. Elf Rennen gewann Hamilton im Vorjahr, Teamkollege Valtteri Bottas keines. Der Finne ist und bleibt die Nummer zwei, auch wenn alle das bestreiten.

Bei Ferrari wird Vettel zunächst Neuzugang Charles Leclerc (21) in die Schranken weisen müssen. Zwar werde der Deutsche in engen Situationen den Vorzug erhalten, betonte Teamchef Mattia Binotto. Der Monegasse Leclerc indes ließ keck wissen, er müsse Vettel eben einfach davonfahren, dann stelle sich die Frage erst gar nicht.

Das bisschen Nervosität, das Vettel vor dem Neustart einräumt, die ungeduldige Titel-Sehnsucht der Scuderia kontrastiert in Melbourne spürbar mit der Selbstgewissheit bei Mercedes und Hamilton. Alles schon erlebt, und am Ende zuletzt immer gewonnen - diese Erfahrung aus fünf silbernen WM-Triumphen in Serie könnte einmal mehr eine gewichtige Rolle spielen. „Diese Energie ist inspirierend“, schwärmt Hamilton von der Hingabe in seiner Crew.

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(Bild: KMM)



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