Angst um Jobs

Hypo-Mitarbeiter zittern: “Gehen auch auf Straße”

Kärnten
03.03.2010 19:22
Zum Zerreißen gespannt ist die Stimmung unter den Hypo-Mitarbeitern: Ein Viertel von ihnen soll bis 2013 den Arbeitsplatz verlieren. Gleichzeitig gibt es Millionen-Abfertigungen für einige Direktoren. Betriebsratsobmann Klaus Jernej spricht jetzt Klartext: "Wir werden uns nicht scheuen, auch auf die Straße zu gehen!"

Wie berichtet, wurden nach der Notverstaatlichung vier Vorstandsposten neu ausgeschrieben. Bank-Boss Franz Pinkl, seit Juni 2009 im Amt, will sich nicht mehr bewerben, kann dank seines Vertrages aber mit 3,6 Millionen Euro Abfertigung rechnen. Auch seine Kollegen werden nicht leer ausgehen: Insgesamt sollen die Abfertigungen rund sieben Millionen Euro betragen.

2.000 Konzernmitarbeitern droht Kündigung
Summen, von denen die einfachen Mitarbeiter nur träumen können. Sie zittern vielmehr um ihren Arbeitsplatz. Schon die BayernLB wollte in Österreich rund 250 der 1.000 Arbeitsplätze streichen. Im Gesamtkonzern sollen über 2.000 Mitarbeiter eingespart werden.

"Werden uns nicht scheuen, auf Straße zu gehen"
Jetzt wird an neuen Restrukturierungsplänen gearbeitet. "Unsere Mitarbeiter geben alles und kämpfen um jeden Kunden", versichert Betriebsratsobmann Klaus Jernej. "Wenn aber noch mehr Mitarbeiter gehen müssen oder wenn Gehaltskürzungen kommen, werden wir uns nicht scheuen, auf die Straße zu gehen."

Für Jernej ist klar, dass die BayernLB die skandalösen Verträge mit den Vorstandsdirektoren zu verantworten hat: "Deren Vorstandsvorsitzender Michael Kemmer hat diese Verträge zugelassen."

Mehr als 50 Millionen Euro für Berater?
Inzwischen wurde bekannt, dass Pinkl allein 2009 über 50 Millionen Euro für Berater ausgegeben haben soll. BZÖ-Obmann Stefan Petzner bezieht sich dabei auf bankinterne Informationen. Laut Hypo sei dies weit überzogen.

Vielleicht hat der Hypo-Untersuchungsausschuss im Landtag mehr Glück: Pinkl soll dort vorgeladen werden.

von Waltraud Dengel, "Kärntner Krone"

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