Tote in Zug beraubt

Neues Detail: Paar sah bei Todeskampf zu, half aber nicht

Österreich
03.03.2010 16:46
Das Video zeigt es schwarz auf weiß: Als eine 56-Jährige vor wenigen Tagen in einem Zug in Salzburg einen Herzinfarkt erlitt und mit dem Tod rang, wurde sie von einem 18-Jährigen bestohlen. Doch damit nicht genug. Jetzt kam auch noch ans Licht, dass zuvor ein Paar der Frau tatenlos beim Sterben zugesehen hatte.

Der Vorfall hatte ganz Österreich schockiert. Nach der Auswertung des gesamten 30-minütigen Videos aus dem Zug kamen aber noch schlimmere Details ans Licht. Die 56-Jährige aus Bischofshofen war in Kuchl in den Zug in Richtung Heimat gestiegen. Schon nach wenigen Minuten griff sie sich an die Brust und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Offenbar ging es der Frau nicht gut. Sie rang auch mehrmals nach Luft.

Ein Ehepaar (62, 68), das beim Ausgang stand, weil es bei der nächsten Haltestelle aussteigen wollte, sah zu. Die beiden unternahmen aber nichts. Sie hätten dem Opfer möglicherweise das Leben retten können. Doch wie das Paar nun angab, habe es gedacht, die Frau sei betrunken.

"Die beiden werden wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt. Normalerweise müsste man erkennen, dass die Frau gesundheitliche Probleme hatte. Das Paar stieg aber einfach aus. In den folgenden Minuten verlor die Frau den Kampf um ihr Leben", schildert der zuständige Ermittler Harald Lutz. Und das ausgerechnet an ihrem 56. Geburtstag. "Als das Opfer wenig später von einer jungen Frau gefunden wurde, war es bereits zu spät. Und dann kam auch noch der 18-Jährige hinzu, der der Verstorbenen die Geldbörse stahl", berichtet Lutz.

von Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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