Walter Haupt:

„Ich hatte schlaflose Nächte“

Oberösterreich
12.03.2019 17:00

Klangwolken-Erfinder Walter Haupt kehrt für die Tanz-Produktion „Marie Antoinette“ des Musiktheaters nach Linz zurück. Der bayrische Komponist, Dirigent und Regisseur liefert die Musik zu Mei Hong Lins Choreografie: „Eine tolle Zusammenarbeit, die ich gerne fortsetzen möchte.“ Uraufführung ist am 30. März.

„Krone“:Wie ist diese neue Zusammenarbeit mit dem Musiktheater entstanden?

Walter Haupt: Ich habe die Choreographin Mei Hong Lin vor Jahren kennen gelernt. Als sie mir vor einem Jahr geschrieben hat, klang das Angebot für mich interessant, weil ich ja durch die Klangwolke eh auch ein halber Linzer bin.

Das Thema Marie Antoinette lag Ihnen ebenfalls.

Mit der Französischen Revolution kenne ich mich durch meine Oper „Marat“ sehr gut aus. Einfach die Geschichte von Marie Antoinette zu erzählen, wäre mir zu wenig gewesen, aber Mei Hong Lin wollte die Person vor dem Hintergrund der damaligen Zeit durchleuchten.

Zuerst entstand Ihre Musik, nun haben Sie erstmals die Choreographie gesehen.

Da hatte ich zuvor schlaflose Nächte! Aber Mei Hong Lin hat alles genau so gemacht, wie ich es mir vorgestellt habe. Es könnte nicht besser sein. Mit ihr würde ich gerne auch in Zukunft zusammenarbeiten. Und ich musste nicht einen Takt der Musik verändern!

Das Bruckner Orchester ist ziemlich gefordert.

Ich habe eine schwer zu spielende Partitur geschaffen. Aber es klappte bisher alles wunderbar, das Orchester hat das widerspruchslos einstudiert! Eigentlich wollte ich ja selber dirigieren, aber das ging sich nicht aus. Der jetzige Dirigent Marc Reibel erstaunte mich, obwohl ich sehr kritisch bin. Er macht das sehr präzise.

Heuer feiern wir 40 Jahre Klangwolke - sind Sie als Erfinder mit eingebunden?

Nein, die wissen wohl gar nicht, dass ich noch lebe. Aber das war damals eine große Sache, eine Bruckner-Symphonie an der Donaulände! Ich bin sogar vorher zu Bruckners Grab gepilgert, um ihn um Erlaubnis zu fragen. Er hatte keine Einwände! Anschauen möchte ich es mir heuer schon, die Klangwolke ist ja wie mein Kind.

Jasmin Gaderer/Kronen Zeitung

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