Kleinkrieg im Stubai

Neustifter Ortschef ist “Partybremse” – Wirte in Aufruhr

Tirol
03.03.2010 15:18
Nachtlokalbesitzer in Neustift im Stubaital müssen seit 2009 um 3 Uhr in der Früh zusperren. Drei Stunden früher als in den Jahren zuvor. Gastronomen führen seitdem einen Kleinkrieg gegen den Bürgermeister. Einer will die Gemeinde auf 100.000 Euro Schadenersatz klagen. Der Oberste Gerichtshof (OGH) wurde eingeschalten.

Das Nachtleben ist ein wichtiger Bestandteil jeder Gesellschaft. Es füllt die Kassen der Gastronomie, zieht Touristen an und bringt Leben in jedes "verschlafene Nest". Doch auch hier setzt die berühmte zweischneidige Klinge zu schmerzhaften Schnitten an: "Vandalismus und Ruhestörungen stören die Gemeinde", begründete Bürgermeister Peter Schönherr die frühe Sperrstunde.

"Ich habe 100.000 Euro verloren"
Ein Stich ins Wespennest: "Schönherr hat 2009 in einer Versammlung die Verlegung der Sperrstunde auf 4 Uhr versprochen. Monate später kam dann plötzlich der 3-Uhr-Erlass", polterte Hans Ribis, Eigentümer der Disco "Rumpl". Dies bestätigt auch ein Protokoll-Auszug. Der Barchef ortet eine Verzerrung des Wettbewerbs: "Das Nachtleben hat sich nun nach Fulpmes verlegt. Neustift ist ausgestorben. 100.000 Euro habe ich so verloren, und die möchte ich gegenüber der Gemeinde geltend machen. Mein Anwalt prüft nun eine Klage."

Problematisch ist auch, dass nach 2009 zwei weitere Lokale in Neustift ihre Pforten geöffnet haben. Durch die spätere Konzession gilt die vorverlegte Sperrstunde aber für diese Bars nicht.

Der OGH prüft die Sperrstunden-Vorverlegung. "Der Vandalismus ist gesunken und die Beschwerden wurden weniger", so Bürgermeister Schönherr.

von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
Bild: Die "Rumpl" ist leer. Betreiberin Apollonia Strickner muss um 3 Uhr zusperren und zählt weniger Gäste.

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