Boeing 737 abgestürzt

Äthiopien: Drei österreichische Ärzte unter Opfern

Österreich
10.03.2019 15:20

Jetzt ist es schreckliche Gewissheit: Unter den Todesopfern des Flugzeugabsturzes in Äthiopien waren auch drei Ärzte aus Oberösterreich. Laut Außenministerium waren die drei an Linzer Spitälern tätigen Fachärzte zwischen 30 und 40 Jahre alt und wollten nach dem Flug aus beruflichen Gründen nach Sansibar weiterreisen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach von einer „bestürzenden Nachricht“. Insgesamt kamen bei dem Absturz am Sonntagvormittag 157 Menschen ums Leben - alle 149 Passagiere und die acht Crew-Mitglieder.

Wie Biniam Addisu, der Country Manager von Ethiopian Airlines Austria, am Nachmittag bestätigte, hatten sich die drei Österreicher an Bord der abgestürzten Boeing 737 MAX 8 befunden. „Die Familien wurden bereits verständigt“, teilte Addisu mit.

Funkkontakt nur sechs Minuten nach Start abgerissen
Nur sechs Minuten nach dem Start in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba riss der Funkkontakt zur Boeing 737, die auf dem Weg in die kenianische Hauptstadt Nairobi war, ab. Zu diesem Zeitpunkt habe sich die Maschine nahe der Stadt Bishoftu südöstlich von Addis Abeba befunden.

Zahlreiche Europäer unter den Opfern
Wie die Airline weiter informierte, waren neben den drei Österreichern auch viele andere Europäer an Bord der Unglücksmaschine. Demnach seien acht Italiener, je sieben Franzosen und Briten, fünf Niederländer und vier Slowaken unter den Opfern. Laut UNO-Generalsekretär Antonio Guterres kamen auch Mitarbeiter der Vereinten Nationen ums Leben kam. Genaue Zahlen oder Details wurden nicht bekannt gegeben. Das Unglück mache ihn „zutiefst traurig“, so Guterres.

In einem Statement bestätigte der Geschäftsführer der Ethiopian Airlines Group, Tewolde GebreMariam, dass es keine Überlebenden gibt. Er sprach den Familien und Angehörigen der Passagiere und der Crewmitglieder, die bei diesem tragischen Unfall ihr Leben verloren, sein „tiefstes Mitgefühl“ und sein Beileid aus.

Bundespräsident Van der Bellen twitterte, „die Nachricht vom Flugzeugabsturz in Äthiopien ist bestürzend. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme ist bei den Angehörigen der Opfer.“

Kurz kondoliert Angehörigen: „Mein aufrichtiges Beileid“
Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz drückte auf Twitter allen Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl und „aufrichtiges Beileid“ aus.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka schloss sich den Beileidsbekundungen an. „Ich möchte allen trauernden Angehörigen mein aufrichtiges Beileid zum Ausdruck bringen. In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei ihnen“, so der ÖVP-Politiker.

Pilot wollte umkehren
Der Pilot hatte kurz nach dem Start von Flug ET302 Richtung Nairobi Probleme gemeldet und um Erlaubnis zur Rückkehr nach Addis Abeba gebeten. Dafür bekam er grünes Licht. Dann riss der Kontakt ab. Der Start vom Flughafen Addis Abeba war bei gutem Wetter erfolgt. Das abstürzende Flugzeug riss einen tiefen Krater in die Erde. Überall waren Wrackteile und persönliche Gegenstände der Passagiere verteilt.

Rettungskräfte bargen menschliche Überreste aus dem Flugzeugwrack. Vor Ort waren Polizisten, Soldaten und ein Ermittlungsteam der Behörde für zivile Luftfahrt. Die Airline kündigte an, Mitarbeiter zum Unglücksort zu entsenden. Auch ein Informationszentrum und eine Hotline für Angehörige wurden eingerichtet.

Unglücksursache noch unklar
Die Ursache des Unglücks ist unklar. Laut der Flugüberwachungs-Webseite Flightradar24 soll die Geschwindigkeit während des Steigflugs geschwankt haben. Der Flugzeugtyp 737 MAX 8 ist ein relativ neues Modell von Boeing und wurde erst 2017 in Dienst gestellt.

Schon am 29. Oktober des Vorjahres war ein Lion-Air-Flugzeug dieses Typs kurz nach dem Start in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ins Meer gestürzt. Alle 189 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben.

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