"Von Bauer & Schwarz zum Kaufhaus Tyrol" - so der Titel der Dokumentation (Studien-Verlag). Der Zeithistoriker Horst Schreiber und die Co-Autoren Andrea Sommerauer und Hannes Schlosser beleuchten die Bedeutung des Konsum-Tempels einst und jetzt ebenso wie die dunklen Kapitel auf dem Weg ins Heute.
Alles begann mit dem Warenhaus Bauer & Schwarz. "Die Eröffnung 1908 war ein Schritt in die Moderne. So etwas hat es in Westösterreich nicht gegeben. So viele Waren auf einem Platz. Selbst die Architektur war völlig neuartig", fasst Schreiber das Innovative zusammen.
Die Kriegsjahre und die Weltwirtschaftskrise haben die jüdischen Eigentümer-Familien Bauer und Schwarz mit viel Einsatz und persönlichen Schicksalsschlägen überstanden. Das NS-Regime war ihr Ende. "Sie wurden in den Konkurs getrieben, ihr Besitz arisiert", so Schreiber. Nach 1945 war der Umgang mit den Überlebenden symptomatisch. Sie bekamen ihr Kaufhaus nicht zurück und wurden mit einem lächerlich kleinen Bruchteil dessen abgespeist, was ihr Besitz wert war.
1966 erfolgte unter dem Namen Kaufhaus Tyrol der Neustart. Sommerauer: "Mit der ersten Rolltreppe Tirols und der ersten Selbstbedienung." Der Name wurde zum Synonym für eine Tiroler Erfolgsgeschichte. "Obwohl Tirol nicht mehr drinnen war", spricht Sommerauer die neuen Besitzverhältnisse an.
Auch ein Blick in die Zukunft wird in dem Buch gewagt. Schlosser: "Die Innenstadt wird mit dem Magnet Tyrol als Handelsstandort gewinnen. Damit werden aber auch große Ketten kleine Händler weiter verdrängen", so das Resümee von Hannes Schlosser.
von Claudia Thurner, Tiroler Krone
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