Politik vertröstet:

Neuer Protest gegen die radweglose Westring-Brücke

Oberösterreich
08.03.2019 07:00

Die neue Donaubrücke bei Linz im Zuge der A26, vulgo „Westring“, soll ja, wie berichtet, weder Geh- noch Radwege bekommen. Technisch nicht möglich und auch nicht bedarfsgerecht, begründet das die Asfinag. Die Radlobby Oberösterreich kritisiert das Streichen des Donauübergangs für Pedalritter und Fußgeher massiv. Aus der Verkehrspolitik von Land und Stadt kommen aber Absagen.

Gerade erst war die Baustartfeier für die Hängebrücke, welche die Asfinag stolz als „ein Projekt der Superlative“ bewirbt. Rund 60 Millionen Euro wird allein der Donauübergang kosten, doch Fußgänger und Radfahrer werden ihn nicht benützen können - weil keine Geh- und Radwege vorgesehen sind.

Im Siegerprojekt von 2003 noch dabei
Im 2003 präsentierten Siegerprojekt (damals noch um 33,7 Millionen Euro)war auf Linzer Seite ein „optionaler“ Geh- und Radweg, als neben der eigentlichen Brücke schwebender „Balkon“, noch vorgesehen, samt Anbindungen an Eferdinger Straße am Südufer (spiralförmig) und Donauradweg am Nordufer (entlang des Felshangs). 2008/09 wurde diese Lösung aber gestrichen, laut damaligen Presseberichten aus Kostengründen.

Unvollständig in die nächsten 80 Jahre
Seit 2015 kämpft Gerhard Fischer,Vorsitzender der Radlobby Oberösterreich bei Asfinag und Verkehrsministerium gegen dieses Versäumnis. Vor allem das Argument,der Höhenunterschied von 10 Metern sei technisch nicht überwindbar, hält er angesichts vieler Gegenbeispiele anderswo für „lächerlich“. Die Brücke stehe 80 bis 100 Jahre - und das wirklich radweglos?

Absage von Verkehrspolitiker Steinkellner
„Dort bringt’s wirklich nichts“, hält aber Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) einen Radweg auf der „Westring“-Donaubrücke von der Kosten-Nutzen-Relation her für absurd. Er vertröstet die von der Radlobby vehement vertretenen Pedalritter auf eigene Fahrspuren auf der Nibelungenbrücke voraussichtlich ab 2023.

„Kein Radfahrer würde Tunnel benutzen“
„Es geht dabei nicht so sehr um die Brücke, sondern die Auf- und Abfahrtstunnel. Kein Radfahrer würde die benutzen wollen und eine Lösung mit Liften würde6 Millionen € kosten. An einer Stelle am Südufer, wo es keinen Radweg und keine sonstigen Nord-Süd-Verbindungen gibt“, erteilt FPÖ-Landesrat Steinkellner dem Anliegen eine Absage. Er verweist auf die Pläne, ab Verkehrsfreigabe der Westring-Brücke im Jahr 2023 auf der dann entlasteten Nibelungenbrücke mehr Platz für Radfahrer zu schaffen.

Hein warnt vor erneutem Projekt-Aufschnüren
AuchVerkehrsstadtrat Markus Hein (FPÖ) in Linz erteilt der Last-Minute-Forderung eine Absage. Auch aus folgendem Grund: „Niemand wird dieses Projekt mehr abändern und damit die Rechtswirksamkeit der aufwändig erkämpften Bescheide riskieren!“

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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