Fall in „Aktenzeichen“

Vermisste Rebecca: Hunderte Hinweise, Großeinsatz

Ausland
07.03.2019 18:37

Seit mehr als zwei Wochen wird die 15-jährige Rebecca Reusch aus Berlin vermisst, die Polizei geht inzwischen davon aus, dass sie ermordet wurde. Der Schwager der Schülerin ist in Haft, beteuert aber seine Unschuld. Am Mittwochabend war der Fall Teil der Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“. Danach seien die Telefone nicht mehr stillgestanden, heißt es aus der Redaktion. Die Polizei arbeitet die rund 350 neuen Hinweise nun sukzessive ab. Von 11 bis 18 Uhr - also sieben Stunden lang - durchkämmten die Ermittler am Donnerstagabend zudem ein Waldgebiet in Ostbrandenburg - doch ohne Ergebnis. Am Abend wurde die Suche eingestellt.

Das Wochenende vor dem 18. Februar, dem Tag, als Rebecca als vermisst gemeldet wurde, hatte die 15-Jährige bei ihrer Schwester und ihrem Schwager in einer ruhigen Wohngegend in Berlin-Neukölln verbracht. Am Montag erschien sie nicht in der Schule. Der Schwager Florian R., der zunächst festgenommen und dann wieder freigelassen worden war, befindet sich nun wieder in Untersuchungshaft.

Nicht erklärbare Fahrten mit auffälligem Auto
Im Kofferraum eines Autos, auf das nur der 27-Jährige Zugriff gehabt habe, als Rebecca verschwand, seien laut „Bild“ Haare der 15-Jährigen sowie Faserspuren jener Decke gefunden worden, die die Jugendliche aus dem Haus ihrer Schwester mitgenommen haben soll. Den Ermittlern zufolge wurde der himbeerrote Renault Twingo am fraglichen Morgen auf der Autobahn zwischen Berlin und Frankfurt an der Oder von einer Überwachungsanlage erfasst, ebenso am Abend des nächsten Tages. Zu beiden Fahrten würde der Verdächtige keine Angaben machen.

Deshalb bittet die Polizei Berlin nun die Öffentlichkeit um Hinweise, sowohl was das Auto als auch Rebecca selbst betrifft. Am Mittwochabend war der Fall auch Teil der Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“. Im Visier der Ermittler, die von einem Tötungsdelikt ausgehen, steht demnach weiterhin Florian R., der allerdings eisern schweigt.

„Zur Tatzeit dürfte Rebecca mit ihrem Schwager allein gewesen sein“
Durch Rebeccas übliches Telefonverhalten, ihre Handy- und die Routerdaten aus dem Haus komme man aber „zu dem Schluss, dass die 15-Jährige das Haus nicht selbstständig verlassen haben dürfte“, sagte Kriminalhauptkommissar Michael Hoffmann in der Sendung. Und wenn man das voraussetze, dann sei der Schwager zur fraglichen Tatzeit - in den frühen Morgenstunden des Montags - alleine mit Rebecca in dem Haus gewesen. Auch die „fragwürdigen Fahrten mit dem Auto“ hätten Klärungsbedarf, ebenso wie das Rätsel, dass Florian R. geschlafen haben will, als von seinem Handy WhatsApp-Nachrichten verschickt worden seien.

Hundertschaft an Einsatzkräften sucht südöstlich von Berlin
Nach der Sendung gingen laut „Bild“ rund 350 neue Hinweise ein, insgesamt habe die Polizei damit an die 700. Die Hinweise würden jetzt abgearbeitet, so eine Polizeisprecherin zur Zeitung. Ein Hinweis führte die Ermittler am Donnerstag nach Kummersdorf im Bundesland Brandenburg, wo eine Einsatzhundertschaft und ein Hubschrauber sieben Stunden lang nach Spuren suchten. Der Einsatz blieb am Donnerstag erfolglos, doch die Suche werde weitergehen, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei. Es sei aber noch nicht bekannt, wann und wo.

Familie glaubt an Florians Unschuld, Zeuginnen wollen Rebecca gesehen haben
Rebeccas Familie glaubt laut „Bild“-Informationen weiterhin an die Unschuld von Florian R. Er haben ihnen „schlüssig erklären“ können, wohin er mit dem Auto zu den fraglichen Zeiten gefahren sei - öffentlich möchte man demnach aber nicht über das Fahrziel sprechen. Es habe aber „sicher nichts“ mit Rebeccas Verschwinden zu tun. Auch werden in der „Bild“ zwei Zeuginnen zitiert, die die 15-Jährige noch am Montag gesehen haben wollen.

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