Á votre santé!

Ein Besuch in der Champagne

Reisen & Urlaub
07.03.2019 12:00

Es gibt viele gute Gründe, um die Champagne zu bereisen: Einmal natürlich die Champagnerweine dort zu verkosten, wo sie herkommen, die herrliche Landschaft mit den berühmten Weinbergen, aber auch eine satte Anzahl von Sehenswürdigkeiten mit UNESCO-Welterbestatus.

Unser Ziel ist vorerst einmal das Royal Champagne, ein Hotel, das erst im vorigen Jahr eröffnet wurde, funkelnagelneu in ansprechendem Design und wohnlichem Flair, aber trotzdem eine Symbiose aus Tradition und Moderne, denn an dieser Stelle war einst eine Poststation, an der - der Legende nach - sogar König Charles X und Napoleon Rast gemacht haben sollen.

In Form eines modernen Amphitheaters thront das Royal Champagne Hotel & Spa inmitten der Weinberge, es eröffnet sich von den Terrassen und Balkonen ein wahrlich fantastischer Blick über das Tal der Champagne; die bereits überraschend warme Märzsonne verwöhnt ebenso wie der Ausblick.

Das Hotel liegt abgeschieden in der vom Winterschlaf erwachenden Landschaft, ein moderner Rückzugsort, der mit dem schnellen TGV vom Flughafen Charles de Gaulle in nur 30 Minuten erreichbar ist.

Wer in dieses Refugium kommt, hat meist zumindest ein wenig Interesse für Champagnerweine. In unmittelbarer Nachbarschaft, ja Sichtweite befindet sich das malerische Dorf Hautvillers.

Dieses ist bekannt durch Dom Pérignon, einst Kellermeister der gleichnamigen Abtei, dem Ende des 17. Jahrhunderts eine entscheidende Weiterentwicklung in der Produktion gelang, die maßgeblich zum Siegeszug des Champagners als Festgetränk der Aristokratie führte.

Wer heutzutage etwas wirklich Besonderes zu feiern hat, tut das gerne mit Champagner, den sozusagen ein Hauch von Luxus umgibt. Das liegt zum Teil an der aufwendigen Produktion, zum anderen an der Limitiertheit, denn nur aus Trauben (meist Pinot Noir, Pinot Meunier sowie Chardonnay), die aus der Champagne stammen, darf Champagner erzeugt werden. Die Nachfrage ist groß, das Gebiet umfasst lediglich etwa 33.000 Hektar.

Wir treffen Alberto, den Sommelier aus Spanien, dem seine Begeisterung für das prickelnde Getränk unschwer anzumerken ist, im Salon fines bulles, zur Champagnerverkostung und machen so - ich jedenfalls, die ich keine Expertin, lediglich seltene Genießerin bin - die Bekanntschaft mit Leclerc Briant. Die Champagnerkellerei hat (zum Teil) die gleichen Eigentümer wie unser Hotel - Mark und Denise Nunnelly aus Boston - und setzt auf biologisch-dynamische Landwirtschaft; hier, wo man Traditionen liebt, ist das eher selten - nur etwa zwei Prozent der Weingärten werden biodynamisch bewirtschaftet. Bei 100.000 Flaschen liegt die jährliche Erzeugung, ein kleines Champagnerhaus im Vergleich (Moët z. B. etwa 70 Mio. Flaschen), das seinen Firmensitz im nahen Épernay hat.

Das ist sozusagen die Hauptstadt des Champagners, es gibt eine Avenue de Champagne, die 940 Meter lang ist und viele der bekannten Champagnerkellereien haben hinter den prächtigen Fassaden der historischen Häuser entlang dieser Straße ihren Firmensitz. Interessant: das Labyrinth an Kellerflächen unter der Kleinstadt, sagenhafte 120 Kilometer, die Millionen an Flaschen beherbergen. Besuche bei Leclerc Briant, aber auch bei vielen anderen Produzenten sind möglich, ebenso wie Führungen und Degustationen.

Dass sich hier alles (oder fast alles) um das edle Getränk dreht, merken wir auch beim Abendessen im sternegekrönten Restaurant Le Royal, als wir zu den vielen wunderbaren Gängen von Jean-Denis Rieubland, einer übrigens köstlicher als der andere, eine korrespondierende Champagner-Begleitung genießen dürfen.

Wie Gott in Frankreich: Kulinarik und Genuss sind zentrale Themen, werden sogar als immaterielles Kulturerbe der Franzosen von der UNESCO gelistet. Das Royal Champagne Hotel & Spa eignet sich aber nicht nur dafür, sich in angenehmer Atmosphäre verwöhnen zu lassen - das Spa ist ebenfalls hervorzuheben -, sondern auch für Ausflüge in die unmittelbare Umgebung. Reims mit der Kathedrale Notre Dame, der Abtei Saint-Remi und dem Palais du Tau sind untrennbar mit der französischen Geschichte verbunden.

Im Dom, einem Meisterwerk der Gotik mit herrlichen Skulpturen - übrigens unter den französischen Kathedralen eine der bedeutendsten -, wurden einst die Könige gekrönt, viele der berühmten Champagnerhäuser haben in Reims ihre Heimat, ein Besuch in der geschichtsträchtigen Stadt ist sehr zu empfehlen!

Andrea Thomas, Kronen Zeitung

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