Geld für Staatskasse

Erste 5G-Frequenzen für 188 Mio. Euro versteigert

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07.03.2019 09:10

Die Versteigerung von Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G hat dem Staat rund 188 Millionen Euro eingebracht. A1 (Telekom Austria) gab 64 Millionen Euro aus, T-Mobile 57 Millionen Euro und Drei (Hutchison) 52 Millionen Euro, teilte die für die Frequenzauktion zuständige Telekombehörde RTR mit.

Neben den drei österreichweiten Mobilfunkern A1, T-Mobile und Drei haben vier Anbieter auf regionaler Ebene Frequenzen ersteigert, in Salzburg ist das die Salzburg AG (4,4 Millionen Euro), in der Steiermark die Holding Graz (3 Millionen Euro), in Oberösterreich die Liwest (5,3 Millionen Euro) und Spusu-Mutter Mass Response (1,8 Millionen Euro) sicherte sich Lizenzen in Niederösterreich und im Burgenland, verzichtete aber auf die Ballungsgebiete Wien und St. Pölten. Die RTR hofft durch die neuen Anbieter auf einen Innovationswettbewerb.

RTR mit Auktionsergebnis zufrieden
Die Auktion fiel für die Branche damit deutlich günstiger aus als jene für die Vorgängertechnologie LTE (4G) im Jahr 2013. Für die Lizenzen gaben die Mobilfunker damals mehr als zwei Milliarden Euro aus. 
Die heurige Versteigerung stand jedoch nur mit 50 Millionen Euro im Budget der Regierung. Aus der Versteigerung weiterer Frequenzen im Jahr 2020 sollen laut Budget weitere 350 Millionen Euro in den Staatshaushalt fließen. „Aus unserer Sicht spiegelt dieser Preis den Wert wider, den die Bieter dem Frequenzspektrum gegeben haben. Bei diesem Preis haben sich Angebot und Nachfrage getroffen“, zeigte sich RTR-Chef Johannes Gungl mit dem Ergebnis der Auktion zufrieden.

Die Lizenzen sind mit Versorgungsauflagen verbunden, ab 31. Dezember 2020 müssen 989 Funkstationen in Betrieb sein, ab 30. Juni 2022 müssen es 3264 sein. Der Großteil der Auflagen betrifft A1, T-Mobile und Drei mit zunächst je 303 und später je 1000 Standorten. Meist handelt es sich um die Umrüstung bestehender Sendemasten. Es sind übrigens nicht alle angebotenen Frequenzblöcke auch ersteigert worden, es sei da und dort etwas übriggeblieben, so Gungl. Diese Nutzungsrechte können zu einem späteren Zeitpunkt vergeben werden. „Es gibt noch Spielraum“, sagte Gungl.

Vorhaben ungewiss
Was die einzelnen Bieter mit den Frequenzen genau vorhaben, kann die Behörde nicht sagen. Allerdings wurde eines der versteigerten Frequenzbänder schon bisher für Festnetz-Verbindungen via Richtfunk (Fixed Wireless Access) verwendet. Gungl erwartet, dass der sogenannte Fixed Wireless Access eine der ersten Anwendungen für den neuen Mobilfunkstandard 5G sein wird. Mit Fixed Wireless Access lassen sich etwa in einem Kabelnetz Distanzen überbrücken, bei denen das Verlegen eines Kabels zu aufwendig wäre.

Zum Aufbau eines flächendeckenden Mobilfunknetzes eignet sich das versteigerte Frequenzspektrum jedoch nicht. Das Band 3,4 bis 3,8 Gigahertz (GHz) habe schlechte Ausbreitungseigenschaften, lasse dafür aber hohe Bandbreiten zu, damit sei es gut geeignet für hohe Internetgeschwindigkeiten in Ballungsräumen. Nächstes Jahr werden in einer Multiband-Auktion auch Bänder (700, 1500 und 2100 Megahertz) versteigert, die eine großflächigere Versorgung ermöglichen.

Physikalisch gilt, dass niedrige Frequenzen niedrigere Datenraten zulassen, sich aber größere Gebiete erschließen lassen. Auch Gebäude lassen sich mit niedrigeren Frequenzen besser versorgen. Je höher die Frequenz, desto höher die Datenrate, aber umso geringer die Ausbreitung. Das gleiche gilt übrigens auch für WLAN-Router mit 2,4 GHz bzw. 5 GHz.

Streng geheim
Die soeben zu Ende gegangene Auktion hatte am 12. Februar begonnen und ungefähr drei Wochen gedauert. Sie fand unter strengen Auflagen statt. Die RTR hielt den genauen Termin im Vorfeld geheim - bekannt war nur, dass sie für Ende Februar geplant war. Die Teilnehmer der Auktion durften sich ebenfalls nicht äußern. Sie durften nicht einmal sagen, ob sie an der Versteigerung teilnehmen. Die Behörde wollte damit Hackerangriffen vorbeugen, wie Gungle sagte. Die Vergabe fand über das Internet statt.

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