Jede Religion kennt Fastenzeiten, und auch Atheisten wollen Körper und Geist durch Verzicht dann und wann Gutes tun. Nach den ausschweifenden Gelagen im Fasching und vor den österlichen Festmahlen wird im Christentum gefastet – einerseits mit dem Magen, der bis Ostern der Tradition nach kein Fleisch und keine Eier bekommt, andererseits mit den Augen: Seit mehr als 1000 Jahren ist es in Kärnten üblich, mit Fastentüchern die Altäre zu verhüllen. Das älteste – es stammt aus 1458 – und mit knapp neun mal neun Metern größte Hungertuch Kärntens wird heuer im Dom zu Gurk aber nicht aufgezogen: Es wird in den Werkstätten des Bundesdenkmalamtes restauriert. Die rechte Hälfte ist in der Schatzkammer zu besichtigen.
Zum Auftakt der Fastenzeit wird in Kirchen ein alter Ritus gepflegt: Gläubige lassen sich am Aschermittwoch ein Aschenkreuz auf die Stirn zeichnen. Seit der Antike steht Asche für Vergänglichkeit und für Reinigung, denn aus Asche wurde Seife hergestellt. Der Ritus verweist auf die Notwendigkeit zur Umkehr.
Weniger Auto - mehr zu Fuß
Das will auch die Aktion Autofasten, die heuer besonders Eltern zum Umdenken anregen will: Jedes fünfte Kind wird in Österreich im „Elterntaxi“ zur Schule gebracht, mit 35 Prozent weist Kärnten laut VCÖ den höchsten Anteil auf. Das verursacht Verkehrsprobleme vor Schulen, belastet die Umwelt, Kinder lernen nicht, sich auf der Straße zurechtzufinden und bewegen sich weniger.
„Ein Dorf fastet“ heißt es in Krumpendorf: Heilfasten, Plastikfasten, Kochworkshop, Zero-Waste-Brunch, Fastenwandertag und mehr stehen auf dem Programm.
Auch private Initiativen motivieren zum bewussten Essen und zu mehr Bewegung, wie die von Christian Wallner organisierte Aktion KiloKiller.
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