Neuer Rekord

Fast 400.000 Jobsuchende im Februar

Österreich
01.03.2010 12:31
Die Situation am heimischen Arbeitsmarkt ist weiter angespannt: Mit 312.906 Jobsuchenden erreichte die Arbeitslosigkeit in Österreich einen neuen Februar-Rekord. Gegenüber dem Vorjahr nahm sie um 3,7 Prozent oder um 11.211 Betroffene zu. Inklusive Schulungen waren im Februar 396.332 Personen ohne Job - um 10,2 Prozent oder um 36.654 Arbeitssuchende mehr als vor einem Jahr. Damit beträgt die Arbeitslosenquote 8,7 Prozent.

Die Beschäftigung schrumpfte um 1,1 Prozent oder um 36.000 auf 3,303 Millionen. Der Rückgang der gemeldeten offenen Stellen konnte gebremst werden. Insgesamt waren im Februar 26.218 offene Stellen gemeldet, das waren um 0,2 Prozent oder 57 Jobs weniger als vor einem Jahr. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar mit 3,7 Prozent ist im Vergleich zum Vorjahr zwar zurückgegangen, es sei aber zu befürchten, dass das heurige Jahr für den Arbeitsmarkt ein "sehr schwieriges Jahr" bleiben wird, so Sozialminister Rudolf Hundstorfer.

Hohe Jugendarbeitslosigkeit
Die Jugendarbeitslosigkeit war mit 47.627 nach wie vor hoch, stieg aber nur mehr um 0,4 Prozent oder um 199 Betroffene an. Erstmals seit Beginn der Krise ging die Arbeitslosigkeit in der Industrie zurück, und zwar um 7 Personen auf 35.925 Betroffene. Deutlich rückläufig war auch die Arbeitslosigkeit bei den Zeitarbeitern, und zwar um 6,8 Prozent (-2.077) auf 28.587.

Die Zahl der Jobsuchenden am Bau hingegen nahm aufgrund der kalten Witterung mit plus 8,0 Prozent oder 5.115 auf 68.700 überdurchschnittlich stark zu. Steigende Arbeitslosenzahlen gab es auch im Handel (plus 4,6 Prozent auf 42.530), im Tourismus (plus 6,0 Prozent auf 28.249) und in den Gesundheitsberufen (plus 12 Prozent auf 13.393 Jobsuchende). 10 Prozent der Arbeitslosen oder 93.419 Personen haben eine Einstellungszusage. Hundstorfer geht davon aus, dass nach dem harten Winter mit beginnendem Frühling die Bau-Arbeitslosigkeit deutlich zurückgehen werde

Starker Anstieg der Schulungen
Deutlich angestiegen sind im Februar wieder die Schulungen, und zwar um 43,9 Prozent oder um 25.443 auf 83.426 Schulungsteilnehmer. Es sei das Ziel der Schulungsoffensive, möglichst vielen Arbeitssuchenden Qualifizierungen anbieten zu können, um sie im Aufschwung leichter vermitteln zu können, so Hundstorfer.

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren Männer mit plus 4,2 Prozent auf 207.109 Jobsuchende stärker betroffen als Frauen mit einem Anstieg von 2,8 Prozent auf 105.797 Personen. Stark angestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei den Älteren ab 50 Jahre, und zwar um 7,3 Prozent auf 64.730. Die Arbeitslosenquote bei den Älteren betrug überdurchschnittliche 9,2 Prozent und war um 0,4 Prozentpunkte höher als vor einem Jahr.

Immer mehr Langzeitarbeitslose
Kräftig gestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei den Langzeitarbeitslosen, die länger als 12 Monate einen Job suchen, und zwar um 33,1 Prozent auf 7.880 Betroffene. Die Zahl der Lehrstellensuchenden nahm im Jahresvergleich um 5,6 Prozent auf 5.278 Betroffene zu, die gemeldeten offenen Stellen sanken nur leicht um 0,2 Prozent auf 3.152.

Besonders erfreulich sei laut Hundstorfer, dass die Arbeitslosigkeit bereits in drei Bundesländern wieder leicht sinkt - in Salzburg (minus 2,3 Prozent), in der Steiermark (minus 1,4 Prozent) und im Burgenland (minus 1,0 Prozent). Am stärksten gestiegen ist sie hingegen in Oberösterreich mit plus 11,8 Prozent.

Arbeitslosenquote von 8,7 Prozent
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Berechnung stieg im Februar im Jahresvergleich um 0,4 Prozentpunkte auf 8,7 Prozent, gegenüber Jänner sank sie um 0,2 Prozentpunkte. Nach Eurostat betrug die Quote im Februar 5,4 Prozent, damit lag Österreich hinter den Niederlanden an zweitbester Stelle in Europa. Bei der Jugendarbeitslosigkeit hält Österreich mit einer Quote von 12,0 Prozent hinter den Niederlanden und Deutschland den drittbesten Platz.

Arbeitslosigkeit wird erst 2012 sinken
Einen Rückgang der Arbeitslosigkeit in Österreich erwartet AMS-Vorstand Johannes Kopf erst für 2012. Die Zahl der Jobsuchenden werde heuer im Jahresschnitt um rund 20.000 Betroffene über dem Vorjahr liegen. Auch 2011 sei noch mit einem leichten Anstieg zu rechnen, es sei aber vorstellbar, dass die Arbeitslosigkeit in einzelnen Monaten bereits sinken werde. Erschwerend dazu kommen werde die Öffnung des Arbeitsmarktes 2011 für die neuen EU-Länder.

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