Pläne präsentiert

Ab 2021 auch Ethik-Unterricht für Volksschüler

Österreich
05.03.2019 12:16

Promi-Reigen im BRG Pichelmayergasse in Wien-Favoriten: Kanzler, Vizekanzler und Bildungsminister besuchten am Dienstagvormittag die Schule, um über ihre Pläne für den ab 2020 verpflichtenden Ethik-Unterricht zu sprechen und sich einen solchen anzusehen. Bald sollen auch Volksschüler ohne Bekenntnis diesen besuchen müssen, auch ein entsprechendes Studienfach ist geplant.

Was die Regierung ab dem Schuljahr 2020 einführen möchte, gibt es in der Pichelmayergasse bereits: Ethikunterricht. Dieser soll laut Türkis-Blau für Schüler gelten, die sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben oder ohne Bekenntnis sind - ab 2020 betrifft dies Oberstufenschüler, ein Jahr darauf sollen die anderen nachfolgen. Auch Volksschüler müssen dann in den Ethik-Unterricht, sofern sie nicht in Religion unterrichtet werden.

Bald eigenes Studium für Ethik-Lehrer
An der Seite von Bildungsminister Heinz Faßmann traten Kanzler Sebastian Kurz (beide ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) auf. Schon zuvor hatte Faßmann weitere Details des Vorhabens erklärt: Die Ausbildungen für interessierte Lehrer beginnen im heurigen Herbst - er geht davon aus, dass die meisten Ethik-Lehrer ursprüngliche Religionslehrer sein werden. Auch ein eigenes Studienfach für angehende Lehrkräfte ist in näherer Zukunft geplant.

Inhalt des Ethik-Unterrichts sind laut Faßmann respektvoller und toleranter Umgang und gewaltfreie Konfliktlösung, das Verhältnis der Schüler zur Welt (nachhaltiger Konsum, Gerechtigkeit in der Welt, Bedeutung von Technologien für unser Leben) und ein Überblick über das Verbindende und Trennende der Weltreligionen sowie philosophische Strömungen und Menschenbilder.

Ethik-Unterricht quasi „Sport für den Geist“
Als „Strafunterricht“ für jene, die bisher statt Religion eine Freistunde hatten, will er das Fach nicht verstehen. In einer religiös pluralistischen Gesellschaft, in der die Rolle der Kirche abnimmt, „braucht es ein gemeinsames ethisches Verständnis“, so Faßmann. Ethik sei quasi „Sport und Bewegung für den Geist“.

Vizenkanzler Strache hob hervor, dass der Ethik-Unterricht nicht auf Kosten des konfessionellen Religionsunterrichts eingeführt werde und die Schüler nun zwischen den beiden Angeboten wählen können.

Kronen Zeitung, krone.at

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