Jagdkommando-Oberst:

„Hier in Afrika noch mehr Know-how dazugewonnen“

Österreich
03.03.2019 17:00

Staub, extreme Hitze - und im Norden des Landes Terrorgruppen: Oberst Rudolf Weissenbacher, der stellvertretende Leiter des Jagdkommandos, war eben mit 30 Mann der Bundesheer-Eliteeinheit in Burkina Faso. Mit der „Krone“ sprach er nun nach der Rückkehr über die zwei Wochen dauernde Zusatzausbildung der burkinischen Armee und den großen Wert derartiger Auslandseinsätze für das Jagdkommando.

Für die multinationale Übung „Flintlock 2019“ waren 1500 Soldaten aus 31 Armeen im westafrikanischen Staat Burkina Faso. In dem Land, das etwa  dreimal so groß ist wie Österreich, leben 20 Millionen Einwohner. Österreichs Bundesheer war aktuell mit 30 Mann des Jagdkommandos bei der Ausbildung der burkinischen Armee beteiligt, berichtet Oberst Rudolf Weissenbacher: „Uns wurde auch von US-Spezialeinheiten bestätigt, dass wir sehr gute Arbeit geleistet haben. Und wir konnten wichtige Erfahrungen, weiteres Know-how für uns dazugewinnen.“

Kommunikation zum Teil „mit Händen und Füßen“
Konkret unterrichteten die Jagdkommando-Spezialisten die Soldaten aus Burkina Faso am Schießplatz sowie bei der Sanitätsversorgung. Oberst Weissenbacher im „Krone“-Gespräch: „Die Soldaten wurden natürlich auf ihren Waffen, also AK-47-Sturmgewehren, weiter ausgebildet. Da kann man nicht gleich ein ganzes System umschmeissen.“ Die Kommunikation mit den nur wenig Französisch sprechenden Schülern lief phasenweise auch über Pantomime „mit Händen und Füßen“, berichtet der Jagdkommando-Oberst: „Aber es hat funktioniert.“

Auffallend bei diesem Einsatz der Heeres-Eliteeinheit in Afrika: Knapp 50 Prozent der Österreicher waren Milizsoldaten, darunter auch zwei Chirurgen und Schieß-Ausbildner. Zu unangenehmen, brisanten Situationen sei es im Übungsverlauf nie gekommen, sagt Oberst Weissenbacher: „Die Lage in der Umgebung des Camps in der Militärakademie war stabil.“ Im Norden Burkina Fasos kommt es jedoch immer wieder zu Kämpfen der Armee mit den Terrorgruppen Boko Haram und Al Kaida im Maghreb.

Österreich profitiert von Auslandseinätzen
Österreich profitiere von derartigen Auslandseinsätzen „auf alle Fälle“, meinte auch Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) in einer Stellungnahme: „Viele Probleme, die in Afrika entstehen, werden in europäische Länder getragen. Österreichische Landesverteidigung beginnt daher schon mit Einsätzen im Ausland. Illegale Migration, zum Beispiel, kann nur verhindert werden, wenn wir in den Herkunftsländern für stabile und sichere Verhältnisse sorgen.“

Richard Schmitt
Richard Schmitt
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