Kein neuer Feiertag

Österreicher arbeiten mehr als der EU-Schnitt

Österreich
28.02.2019 12:45

Die Regierung hat sich angesichts der überdurchschnittlichen Zahl an Feiertagen hierzulande dagegen entschieden, nach dem EuGH-Urteil den Karfreitag für alle freizugeben. Doch die Statistik zeigt: Über das Jahr gerechnet arbeiten Österreicher mehr als der EU-Schnitt - und viel mehr als der Westen.

Wer künftig am Karfreitag frei haben möchte, muss einen Urlaubstag nehmen. Mit dieser türkis-blauen Regelung, ausgelöst durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs, steigen Evangelische nun schlechter aus als bisher.

Anwalt wird Gesetz vor VfGH bekämpfen
Etliche Experten bezeichnen die Regelung als rechtswidrig. Der Kärnter Anwalt Michael Sommer kündigte am Donnerstag sogar an, das Gesetz zu bekämpfen und für evangelische Arbeitnehmer direkt an den Verfassungsgerichtshof (VfGH) heranzutreten. Arbeitsrechtler Wolfgang Mazal hingegen bezeichnete den Eingriff auf Ö1 für gerechtfertigt und rechtlich wohl haltbar.

Mehr gesetzliche Feiertage als im EU-Schnitt
So oder so: Das Schlüsselargument gegen einen Extra-Feiertag war, dass es hierzulande bereits jetzt mehr gesetzliche Feiertage als im EU-Schnitt gibt. Doch zeigt ein Blick auf die Statistik, dass Österreicher trotz allem mehr arbeiten als der EU-Schnitt.

So beträgt die Normal-Jahresarbeitszeit der Österreicher laut einer Statistik der EU-Agentur Eurofound (Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen) im Schnitt (abzüglich bezahltem Urlaub und Feiertagen) 1738,2 Stunden, im EU-Schnitt sind es 1719,5 Stunden.

Deutlich geringer ist die Arbeitszeit in vergleichbaren Staaten wie Deutschland, für das die Statistik eine Jahresarbeitszeit von 1681,4 Stunden ausweist.

Franzosen arbeiten 122 Stunden weniger
Damit wird für Deutschland um 56,8 Stunden weniger Jahresarbeitszeit ausgewiesen als für Österreich. Am geringsten ist demnach die Jahresarbeitszeit in Frankreich (1616,2 Stunden), gefolgt von Dänemark (1635,4 Stunden) und Schweden (1664,3). Am anderen Ende der Skala finden sich die „neuen“ EU-Staaten, angeführt von Estland und Ungarn.

Was den Urlaubsanspruch betrifft, sind wir indes wieder im Spitzenfeld: Die meisten EU-Länder haben laut dieser Studie weniger als 25 Urlaubstage pro Jahr.

Kronen Zeitung/krone.at

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