Großes Erbe

Enkel von Toni Seelos: Schon in Skischuhen geboren

Tirol
28.02.2019 16:00

Die Besten der Welt springen dieser Tage von der Toni-Seelos-Schanze in Seefeld. Die „Krone“ traf den Enkel des Namengebers. Eine Welt, in der sich alles um die zwei Bretter dreht...

Toni Seelos ist eine Skilegende. Wie kein anderer prägte der Seefelder den Sport, erfand den Parallelschwung, wurde mehrmals Weltmeister und leitete die Skischule in Seefeld. Sein Enkel Werner trägt bis heute sein Erbe weiter.

„Ich war wirklich noch so klein“
Ein bisschen über die Knie ging Werner Seelos seinem Opa, als er begann, ihn auf die Piste zu begleiten und beim Skiunterricht zu beobachten. Die kleinen Hände nach oben ausgestreckt, an den Taschen der Skihose festgekrallt. „So habe ich es zumindest erzählt bekommen“, sagt der Seefelder, der praktisch in die Skischuhe hineingeboren wurde. Richtig erinnern kann er sich nicht: „Ich war wirklich noch sehr klein.“ Das Erbe ist dafür umso größer.

Mit eineinhalb Jahren stand Werner das erste Mal auf Skiern. „Mit vier Jahren bin ich vom Joch gefahren“, schmunzelt er. Das Seefelder Joch, auf der Rosshütte, liegt auf 2060 Metern - eine Abfahrt, die selbst für gute Skifahrer eine Herausforderung ist. „Im selben Alter habe ich beschlossen, mit der Mama nicht mehr Skifahren zu wollen - sie war zu langsam“, lacht Seelos.

„Jeder junge Seefelder wollte Skilehrer werden“
Im Jugendalter stellte sich die Frage nach der Berufswahl. „Meine Mutter wollte unbedingt, dass ich in die Handelsschule gehe“, erzählt Seelos. „Für mich war aber klar: keine Bank kann die Piste ersetzen.“ Nach eineinhalb Jahren in der Finanzwelt tauschte Seelos deshalb Leder- gegen Skischuhe. „Damals wollte jeder junge Seefelder Skilehrer werden“, sagt er. Seelos ist es bis heute geblieben.

„Mit 60 Jahren noch schneller als die Jungen“
Er ist stellvertretender Leiter jener Skischule, die bis 1981 unter der Leitung seines Opas lag. Der Parallelschwung wird natürlich immer noch unterrichtet. „Der Großvater war viermal Weltmeister“, erzählt Seelos stolz. „Ich bin ja selbst auch kein schlechter Skifahrer, aber gegen den Opa hatte ich nie eine Chance. Mit 60 Jahren war er immer noch viel schneller als wir Jungen.“

Die Athleten springen dieser Tage von der Toni-Seelos-Schanze. Sein Enkel könnte stolzer nicht sein. 

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele