FPÖ attackiert SPÖ

Bruck: Deftiger Zank um Schäden im Freibad

Steiermark
28.02.2019 06:45

Zwei Monate vor Saisonbeginn gehen rund ums Freibad von Bruck an der Mur die Wogen hoch. Der freiheitliche Stadtrat Raphael Pensl veröffentlicht Dokumente zum teils desolaten Zustand der Wasserleitungen und wirft SP-Bürgermeister Peter Koch vor, die Mängel vertuschen zu wollen. Der kontert: „Kompletter Blödsinn!“

„Man will mich mundtot machen“, klagt Raphael Pensl im Gespräch mit der „Steirerkrone“. Der FPÖ-Stadtrat hat auf Facebook Fotos von desolaten Rohrleitungen im Freibad von Bruck an der Mur gepostet – und daraufhin hämische Kritik und Klagsdrohungen einiger SPÖ-Funktionäre geerntet.

Leitungen: 120 von 180 Messstellen desolat
Pensl greift in dem Posting den roten Bürgermeister frontal an: Peter Koch habe ein Gutachten vom Vorjahr, in dem auf den Sanierungsbedarf der Anlagen verwiesen wird, ignoriert. Es bestehe „Gefahr im Verzug“, da durch die lecken Leitungen – 120 von 180 Messstellen ergaben Mängel – auch Keime eindringen könnten.

Pensls Vorwurf: Bürgermeister Koch wolle das Problem aussitzen und kein Geld für die Sanierung in die Hand nehmen. Rund 70.000 Euro wären für Reparaturen nötig. Pensl: „Ich bin sonst gerne Badegast, aber heuer gehe ich nicht dorthin, das ist mir zu gefährlich.“ Der für das Bad zuständige Gemeindemitarbeiter werde vom Rathaus unter Druck gesetzt, nicht Alarm zu schlagen. Koch habe erst vor wenigen Tagen im Gemeinderat ausdrücklich gesagt, keine Reparaturen zu wollen.

Stadtchef: Sanierung noch vor Saisonbeginn
„Stimmt alles nicht“, erklärt dazu Bürgermeister Peter Koch. „Im Gutachten vom letzten Jahr steht, dass die Sanierung empfohlen wird, und genau das machen wir.“ Noch vor Saisonbeginn Anfang Mai sollen die nötigen Reparaturen durchgeführt werden, verspricht Koch. Neben den defekten Rohren werde auch die Überdachung des Restaurants hergerichtet; die Kosten sollen zwischen 100.000 und 200.000 Euro liegen.

„Wir haben kein Spa und keinen Luxus, sondern ein normales Schwimmbad für normale Leute“, betont der Bürgermeister stolz. Letztes Jahr haben wir 400.000 Euro in die Sanierung des Eisstadions investiert, heuer folgt das Bad.

Und Koch ärgert sich über die Angriffe: „Wir sind eine kleine Stadt, nicht die Golanhöhen, da geht man anders miteinander um“, so der Bürgermeister. Nicht umsonst habe die SPÖ im Sinne einer besseren Zusammenarbeit jetzt zwei Ausschuss-Vorsitze freiwillig abgetreten – Umwelt/Betriebe an Susanne Kaltenegger (ÖVP) und Bau an Kletus Schranz (FPÖ).

Matthias Wagner
Matthias Wagner
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