Es bleibt Mordversuch

OLG: Keine Milde für Schlägerbande von Kufstein

Tirol
28.02.2019 07:00

„Auf Kaltschnäuzigkeit folgten Tränen“, beschrieb die „Krone“ im Juli die Reaktion von fünf angeklagten jungen Gewalttätern und deren Angehörigen. Soeben waren sie am Landesgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Nun war das Oberlandesgericht am Wort und ließ keine Milde walten.

Die Attacke am Park & Ride-Parkplatz hinter dem Bahnhof Kufstein hatte im März 2018 wegen ihrer Brutalität für Entsetzen gesorgt. Fünf Täter – zwei 15-jährige Einheimische, zwei Kosovaren (16 und 18 Jahre) sowie ein Russe (16) wollten einen rein zufällig vorbei kommenden 19-Jährigen „abziehen“, wie es im Jargon heißt.

Schädel gebrochen und daher in Lebensgefahr
Mit einer Eisenstange versetzten sie dem Opfer mehrere Schläge und Fußtritte – gebrochene Schädeldecke mit Lebensgefahr, Mordversuch! Die mickrige Beute bestand aus einem zweistelligen Euro-Betrag und einem Handy. Gut eine Woche später waren Ermittler dem Quintett auf die Spur gekommen – Verhaftung, Prozess und Geschworenen-Urteile zwischen drei und siebeneinhalb Jahren Haft! Gegen zwei der Jugendlichen fand nun am Oberlandesgericht (OLG) die Berufungsverhandlung statt. Denn sowohl Verteidigung als auch Staatsanwalt hatten gegen das Ersturteil Einspruch erhoben.

Gewalttäter geläutert, doch Urteil bleibt
Die Verteidiger verneinten den Mordversuch, ihre Mandanten seien arg geläutert, einer durfte nach der Verhaftung das Polytechnikum besuchen und wurde dort laut seiner Bewährungshelferin sogar zum Klassensprecher gewählt. Der Berufungssenat führte aber sinngemäß ins Treffen, dass es bei einer so brutalen Straftat bei einem abschreckenden Urteil bleiben müsse - trotz des jungen Alters der Täter. Am Ende blieb es daher bei siebeneinhalb und drei Jahren Haft. Erneut flossen Tränen bei den Angehörigen.

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