In der Fastenzeit

Tausende Steirer lassen wieder ihr Auto stehen

Steiermark
27.02.2019 18:00

Alkohol, Fleisch, Schokolade - klassische Lebensmittel, auf die viele Steirer in der Fastenzeit, die kommenden Mittwoch beginnt, verzichten. Doch seit Jahren beteiligen sich auch Tausende Landsleute beim „Autofasten“. Hohe steirische Kirchenvertreter und Politiker wollen dabei mit einem guten Beispiel vorangehen.

„Wo ist sie denn nur?“ Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl beginnt in seiner Geldbörse zu kramen und zückt nach einiger Zeit stolz seine ÖBB-Vorteilscard. „Wenn es möglich ist, verzichte ich schon jetzt auf das Auto. Leider bin ich im Beruf aber sehr oft darauf angewiesen.“

Krautwaschl lud am Mittwoch gemeinsam mit Verkehrslandesrat Anton Lang und dem evangelischen Superintendenten Wolfgang Rehner zur Vorstellung des 15. Autofastens in der Steiermark. Österreichweit waren die Steirer damit Vorreiter (die anderen Bundesländer zogen ein Jahr später nach), sie stellen auch heute noch die Hälfte der registrierten Teilnehmer: Mehr als 8000 Steirer waren es im Vorjahr, österreichweit lag die Zahl bei etwa 17.600.

Grazer in der Mehrheit
„Die Hauptgruppe ist zwischen 40 und 60 Jahre alt, bei Männern und Frauen gibt es keine großen Unterschiede“, sagt Projektleiterin Michaela Ziegler.

Was aber auffällt: Fast zwei Drittel der Teilnehmer leben im Raum Graz, wo es natürlich viel leichter ist, das Auto stehen zu lassen als in den ländlichen Regionen.

„Es ist ein riesiger Qualitätsgewinn“
Diese Erfahrung macht derzeit auch Superintendent Rehner. „In Graz gehe ich jeden Tag zu Fuß in die Arbeit oder fahre mit dem Rad. Es ist ein riesiger Qualitätsgewinn! Ich staune aber auch, wie gut es geht, Termine außerhalb von Graz mit den Öffis wahrzunehmen.“

Für Landesrat Lang ist die Aktion der Kirchen eine „gute Möglichkeit, Menschen auf die Vorteile der öffentlichen Verkehrsmittel aufmerksam zu machen“. Die Hauptmotivation für die Teilnehmer ist laut Ziegler zu mehr als 90 Prozent Umweltschutz. Ein Thema, das für die Kirchen eine große Rolle spielt und das heuer mehrere Aktionen in der Fastenzeit prägt. Was für Rehner aber wichtig ist: „Wir wollen nicht mit dem erhobenen Zeigefinger drohen“

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