Schüler verunsichert

Über 130 Einsprüche gegen „islamisches“ Zeugnis

Oberösterreich
28.02.2019 10:00
Schulleiter mit vielen muslimischen Schülern wie Elisabeth Vormayr von der Linzer HBLW Landwied schlagen Alarm. Seit die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) eine Kampagne gegen die Bezeichnung „IGGÖ“ statt „islam.“ im Zeugnis fährt, trudelten bei der oö. Bildungsdirektion circa 130 Widersprüche ein.

Die oö. Bildungsdirektion hatte, wie berichtet, am vorletzten Tag vor den Semesterferien für gewaltige Unruhe gesorgt. Damals wurde „per Schnellschuss“ in den Schulen angeordnet, dass statt wie bisher nicht mehr „islam.“ beim Religionsbekenntnis stehen darf, sondern dort „IGGÖ“ eingefügt werden muss. 17.800 Zeugnisse mussten in letzter Minute umgeändert, erneut ausgedruckt und unterschrieben werden.

Bisher 130 Widersprüche
Richtig kompliziert wird die Causa dadurch, dass der IGGÖ gar nicht will, dass seine Kurzbezeichnung statt der Religionsangabe angeführt wird. Die Glaubensgemeinschaft bietet sogar auf der Homepage Formulare für einen Widerspruch zum Download an. Laut oö. Bildungsdirektion gibt es bisher 130 dieser Widersprüche, laut Insidern dürften es insgesamt 200 werden.

Direktorin hat kein Verständnis
Elisabeth Vormayr, Direktion der HBLW Landwied, sagt: „Es ist für mich als Direktorin unverständlich, dass die IGGÖ nun den Weg via Schule und Bildungsdirektion wählt, um so „den Kampf um ihr Religionsbekenntnis“ zu führen. Obwohl gegen eine Schulnachricht kein Rechtsmittel zulässig sei, ist nun auf Weisung des Ministeriums jeder Widerspruch zu behandeln. Das erfordert sowohl an der Schule und insbesondere in der Bildungsdirektion zeitliche Ressourcen.“

IGGÖ gibt Bildungsministerium Schuld
Der IGGÖ argumentiert, dass sich viele Eltern diskriminiert fühlen. Schuld am zusätzlichen Aufwand sei das Bildungsministerium.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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