Hamburg in den 1970er-Jahren. Dies ist die auf Tatsachen basierende Geschichte des Frauenmörders Fritz Honka - adaptiert von Fatih Akin nach dem titelgebenden Roman von Heinz Strunk.
In seiner verdreckten Dachgeschosswohnung mordet er, ansonsten hängt Honka in der Kiezkaschemme „Zum goldenen Handschuh“ herum und säuft literweise Doornkaat, während im Hintergrund die Jukebox Heinjes „Du sollst nicht weinen“ greint. Grotesk. Von hier aus schleppt er auch Frauen ab - einsame, vom Leben enttäuschte Gestalten -, um sie sexuell zu verwüsten, zu strangulieren, zu zersägen.
Wie Jonas Dassler („Das schweigende Klassenzimmer“) diesen Fiete Honka spielt, bucklig, den blanken Irrsinn im Antlitz, das Haar fettig, wie er mit rohen Schänderhänden zupackt, ist verstörend bis zum Wegschauen müssen, schauspielerisch jedoch trotz aller Perversion beeindruckend. Regisseur Fatih Akin führt uns ins Epizentrum der Verkommenheit. Der Autor Heinz Strunk wurde für sein explizites Werk mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis geehrt.
Kinostart von „Der goldene Handschuh“: 1. März.
Christina Krisch, Kronen Zeitung
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