Für Töchtergeneration

Thompson verweigert Zusammenarbeit mit Belästiger

Adabei
27.02.2019 10:26

Die britische Schauspielerin Emma Thompson verweigert die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen ehemaligen Disney-Kreativchef John Lasseter. Wie Thompsons Agentin am Dienstag bestätigte, stieg die zweimalige Oscar-Gewinnerin aus der Produktion des Animationsfilms „Luck“ aus, um gegen die Einstellung Lasseters zu protestieren, der Frauen jahrzehntelang sexuell belästigt haben soll. Mit dem Schritt wolle sie die Generation ihrer Tochter schützen, erklärte Thompson.  

Laut dem Branchenmagazin „Variety“ sollte Thompson einer Filmfigur ihre Stimme geben und hatte bereits mit den Aufnahmen begonnen. Demnach schmiss Thompson hin, als Skydance Anfang Jänner mitteilte, den 62-jährigen Lasseter rekrutiert zu haben.

„Warum sollte Frau mit so einem Mann arbeiten?“
In einem Brief an Skydance zeigte sich der Filmstar irritiert über das Vorgehen der Firma. Es sei „sehr sonderbar“, dass die Firma vor dem aktuellen Hintergrund „jemanden mit einem derart schlechten Verhaltensmuster“ einstellen wolle, erklärte Thompson in dem Brief, der von der Zeitung „Los Angeles Times“ veröffentlicht wurde.

„Warum sollte eine Frau mit einem Mann zusammenarbeiten, der jahrzehntelang Frauen unangemessen berührt hat?“, fragte Thompson. Sie sei sich bewusst, dass sich „das jahrhundertelange Anspruchsdenken gegenüber Frauenkörpern“ nicht über Nacht ändern werde. Auch nicht „in einem Jahr“. „Wenn Menschen wie ich, die ihre Meinung dazu sagten, nicht Stellung beziehen, ist es unwahrscheinlich, dass sich schnell genug etwas ändert, damit die Generation meiner Tochter sicher ist.“

2017 Rücktritt wegen sexueller Belästigung
Der Kreativchef des Disney-Animationsstudios Pixar war im Juni 2018 wegen eines Skandals um sexuelle Belästigung zurückgetreten. Im November 2017 hatte er sich bei all jenen entschuldigt, die jemals eine „unerwünschte Umarmung“ oder eine andere Geste von ihm erfahren hätten, die ihrer Meinung nach eine Grenze überschritten habe.

Zuvor hatte die Wochenzeitung „Hollywood Reporter“ einen langjährigen Pixar-Angestellten zitiert, wonach Lasseter für sein „Grapschen, Küssen und seine Kommentare über Körpermerkmale“ bekannt gewesen sei.

Lasseter hatte das kleine Trickfilmstudio Pixar in eine der weltweit erfolgreichsten Animationsstudios verwandelt. Er war zudem der Regisseur für die Trickfilme „Cars“ und „Toy Story“.

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(Bild: kmm)



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