Sex auf Nummer sicher

Verhütung sollte kostenlos sein!

Gesund
04.03.2019 06:12

Da noch immer zu viel Unwissenheit in Bezug auf Vermeidung ungewollter Schwangerschaft besteht, ist nun Abhilfe durch die Politik gefragt. Kontrazeptiva auf Krankenschein würden mehr Menschen als jetzt in Anspruch nehmen.

Obwohl heute eine noch nie da gewesene Anzahl an Verhütungsmethoden verfügbar ist, zeigt nur ein erschreckend geringer Anteil der österreichischen Bevölkerung Motivation, sich effizient vor ungeplantem Kindersegen zu schützen. Die natürliche Fruchtbarkeit wird dramatisch unterschätzt.

„Der ,österreichische Verhütungsreport 2019‘ bestätigt, dass der Trend zu schlechter werdender Verhütung weiter anhält. Dieser führt allerdings nicht zu mehr Geburten, sondern zu häufigeren Schwangerschaftsabbrüchen“, schlug Frauenarzt DDr. Christian Fiala, Ärztlicher Leiter der Gynmed Ambulatorien in Wien und Salzburg kürzlich auf einer Pressekonferenz Alarm. „Dies darf man getrost als Zeichen einer gescheiterten Familienpolitik bezeichnen. Zur Verbesserung der Situation steht die Forderung nach kostenlosem Zugang zur Verhütung und diesbezüglicher Beratung an erster Stelle. Viele Frauen können sich etwa die sehr wirksame Spirale nicht leisten.“ Bei Vergabe auf Krankenschein würden allerdings 59 Prozent (bei unter 20-Jährigen sogar 73 Prozent) der weiblichen Befragten auf eine Langzeitmethode wie eben Spirale oder Hormonstäbchen wechseln.

Der „Verhütungsreport“ deckt außerdem ein Dilemma vieler Frauen auf: Sie stehen zwischen dem Bestreben, wirksam den Kinderwunsch hintanzustellen und dem Wunsch, nicht in die natürlichen Vorgänge ihres Körpers einzugreifen. Aus diesem Grund zeigte sich in den vergangenen sechs Jahren eine deutliche Verhaltensveränderung: Die Verwendung hormoneller Methoden ist seit 2012 von 60 Prozent auf aktuell 44 Prozent zurückgegangen. Entsprechend schwierig gestaltet sich durch diese zunehmende Hormonskepsis auch eine effiziente Verhütung hin zu weniger wirksamen Methoden. Mehr Aufklärung ist nach wie vor nötig!

Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung

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