Stadtgalerie:

Von Toten zu Lebenden

Die gebürtige Russin lebt und arbeitet in Berlin und in St.Gilgen. Jetzt zeigt sie ihr „Last Paradise“ in Lehen.

(Bild: Markus Tschepp)

Ekaterina Sevrouk lädt zur fantastischen Safari nach Lehen: Der schöne Schein trügt allerdings

So anmutig und stolz wie uns die Löwen, Geparden oder Zebras in der Stadtgalerie Lehen entgegenblicken, möchte man kaum glauben, dass es sich auf den Fotografien um Tierpräparate handelt.

Ekaterina Sevrouk hat die Protagonisten aus dem Haus der Natur, die sie inmitten floraler Pracht und so in einer fast fantastisch anmutenden Welt posieren lässt, aber nicht nur von den Toten zu den Lebenden erweckt. Vielmehr hebt sie Jagdtrophäen und geschmuggelte Schätze aus vergangenen Epochen, sowie ausgestopfte Zootiere auf ein Podest und inszeniert sie voller Anmut und Ästhetik fast ikonenhaft.

Für ihre Foto-Arbeiten standen Sevrouk die Protagonisten vom Haus der Natur Modell

(Bild: Tschepp)

Kein Zufall! So ließ sich die gebürtige Russin doch tatsächlich von der religiösen Kunst und deren prachtvoll inszenierten Abschiedszeremonien inspirieren. „Das Erste, was mir bei dieser Serie in den Kopf kam, waren Bilder von Rubens oder Snyders, auf denen Heilige wie Götter für die Ewigkeit festgehalten wurden.“

Der schöne Schein trügt allerdings. Denn im Endeffekt führt uns Sevrouk mit ihrem „Last Paradise“ die eigene Vergänglichkeit vor Augen, die sich in Zeiten der globalen Veränderung noch beschleunigen wird.

„Mir geht es darum, die Ambivalenz zwischen der scheinbaren Erhaltung bzw. Neugestaltung mit der einhergehenden Zerstörung und dem fortschreitenden Klimawandel sichtbar zu machen.“

Stadtgalerie Lehen, Inge- Morath-Platz 31, „Last Paradise“,

noch bis zum bis 13. April