AK-Arbeitsklima-Index:

Schwelende Unzufriedenheit im Land der Überstunden

(Bild: Horst Einöder)

Wie geht es den Oberösterreichern in der Arbeit? Der aktuelle Arbeitsklima-Index macht deutlich, dass die rund 650.000 Beschäftigten im Bundesland weniger zufrieden sind als die Arbeitnehmer in ganz Österreich.

Obwohl die Wirtschaft brummt, sind die Beschäftigen in Oberösterreich weniger zufrieden, als die Kollegen im Bundesschnitt. Der Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer zeigt, das rund 30 Prozent weniger Stunden arbeiten möchten, ein Drittel mit dem Lohn unzufrieden ist.

Zufriedenheit und Branchen
Besonders wohl fühlen sich die Angestellten der öffentlichen Verwaltung und im Unterrichtswesen. Große Unzufriedenheit herrscht am Bau, hier beeinträchtigen vor allem schlechte Gesundheitsbedingungen und Unfall- und Verletzungsgefahr die Zufriedenheit. Auch im Handel sind die Oberösterreicher unzufriedener als in anderen Branchen.

Land der Überstunden
Vollzeitkräfte arbeiten bei uns laut Arbeitsklima-Index durchschnittlich 44 Wochenstunden - um zwei Stunden mehr als im Bundesdurchschnitt. Rund 56 Prozent müssen gelegentlich Überstunden machen, 17 Prozent sogar häufig. Im Querschnitt aller Branchen sagen 33 Prozent, dass sie weniger Stunden leisten möchten, als sie derzeit erbringen.

Anstieg bei Teilzeit
Seit 2010 haben Teilzeitanstellungen um 22 Prozent zugelegt, deutliche Anstiege gab es auch bei Leiharbeit oder geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen.

Positive Ergebnisse
Mehr als ein Drittel der Beschäftigten hält den eigenen Arbeitsplatz für sicher, die Hälfte sogar für ziemlich sicher. In Summe machen sich als 84 Prozent keine Sorgen, den Job zu verlieren. Und mehr als die Hälfte ist zuversichtlich, im Falle eines Jobverlusts leicht wieder eine neue Beschäftigung zu finden. In ganz Österreich sind es um zehn Prozentpunkte weniger.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung