„Widerlich“

Nach Neonazi-Marsch: Verdacht auf Volksverhetzung

Ausland
26.02.2019 16:16

Der Bürgermeister der Stadt Nürnberg, Ulrich Maly, hat die Versammlung von Neonazis auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände scharf verurteilt. Der Aufmarsch sei widerlich, inakzeptabel und von niemandem in irgendeiner Form genehmigt worden, sagte Maly am Dienstag.

„Die Staatsanwaltschaft prüft im Moment, ob der Tatbestand der Volksverhetzung vorliegt“, sagte der SPD-Politiker. Das Abhalten einer unerlaubten Versammlung sei vorerst nur eine Ordnungswidrigkeit und kein Straftatbestand.

Rechtsextreme posierten mit Fackeln auf Zeppelintribüne
Anfang Februar hatte ein Dutzend Rechtsextremer mit Fackeln unter anderem auf der Zeppelintribüne posiert, von der in den 1930er-Jahren der Diktator Adolf Hitler sprach. Über den Fackelzug kursiert im Internet ein Video, das vergangenen Sonntag veröffentlicht wurde. Zuvor marschierte die Gruppe an einem Flüchtlingsheim vorbei. Weil die Versammlung nicht angemeldet war, wollte die Stadt ein Bußgeldverfahren einleiten.

Video vom Fackelzug:

„Eine Erscheinung, die alarmieren muss“
„Es ist eine Erscheinung, die uns alarmieren muss - in ganz Deutschland und natürlich speziell auch in Nürnberg, dass mit solchen Symbolen an solchen Orten gearbeitet wird“, sagte Maly. Die Polizei werde alles daran setzen, so etwas in Zukunft zu verhindern. Die Zeppelintribüne sei normalerweise kein Treffpunkt „der Ewiggestrigen“.

Nürnberg, die zweitgrößte Stadt Bayerns, war nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten von 1933 bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs Schauplatz pompöser „Reichsparteitage“. Nach Kriegsende wurden dort von den Siegermächten die Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher sowie weitere Prozesse geführt.

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