Nach Riss von Wild

Osttiroler Schafbauern in Sorge wegen Wolfs

(Bild: Gerhard Schiel)

Nachdem eine DNA-Untersuchung eindeutig erwiesen hat, dass der Riss eines Junghirsches im Jänner in St. Jakob in Defereggen auf einen Wolf zurückgeht, wird dieses polarisierende Thema in Osttirol heiß diskutiert. Vor allem vielen Schafbauern bereitet das Raubtier große Sorgen.

Mit mehr als 18.000 Tieren ist Lienz der schafreichste Bezirk in ganz Österreich. „Der Großteil der Osttiroler Schafbauern kann die Betriebe überhaupt nur noch aufgrund der Schafe halten. Zudem sind die meisten Nebenerwerbslandwirte und opfern beinahe ihre gesamte Freizeit für den Hof und die Tierhaltung. Aus diesem Grund wäre eine Ansiedlung des Wolfes für uns sehr problematisch“, zeigt sich der Obmann der Osttiroler Schafzüchter, Thomas Steiner, besorgt: „Weitere Belastungen wären einfach nicht zumutbar.“

Wolfszentrum arbeitet an Schutzprogrammen
Große Hoffnung setzen die Landwirte daher in die Politik und in das neu eingerichtete Wolfszentrum im steirischen Gumpenstein, wo effektive Herdenschutz-Programme entwickelt werden sollen. Steiner dazu: „Sollte es zu einer permanenten Ansiedlung von Wölfen in Osttirol kommen, werden Zäune oder Herdenschutzhunde das Problem nicht lösen können.“

Ob ein oder mehrere Wölfe noch im Bezirk Lienz umherstreifen oder das Gebiet bereits verlassen haben, ist ungeklärt. Eine DNA-Untersuchung eines weiteren gerissenen Rehwildes in St. Jakob ist jedenfalls in Bearbeitung – das Ergebnis aber noch ausständig.

Mehr dazu unter:

•  Verdacht bestätigt: Wolf riss Rotwild in Osttirol