Wirbel in Nürnberg
Neonazi-Fackelzug auf Reichsparteitagsgelände
Eine Gruppe deutscher Neonazis ist über das ehemalige Reichsparteitagsgelände der Nationalsozialisten in Nürnberg in einem Fackelzug marschiert. Die Demonstration habe Anfang Februar stattgefunden und sei nicht angemeldet gewesen, bestätigten Polizei und Ordnungsamt am Montag.
Es hätten mehr als ein Dutzend Rechtsextreme mit Fackeln unter anderem auf der Zeppelintribüne posiert, von der in den 1930er-Jahren Adolf Hitler sprach. Über den Fackelzug kursierte im Internet ein Video. Dieses werde derzeit geprüft, sagte ein Sprecher der Polizei.
Gruppe marschierte auch vor Flüchtlingsheim auf
Einem Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR) zufolge marschierte die Gruppe zuvor vor einem Flüchtlingsheim in Nürnberg-Langwasser auf. Das Video vom Fackelmarsch entstand nach BR-Recherchen Anfang Februar, wurde aber erst am vergangenen Sonntag veröffentlicht. Nürnbergs Ordnungsamtschef Robert Pollack sagte, da die Versammlung nicht angemeldet gewesen sei, werde nun ein Bußgeldbescheid gegen die Organisatoren eingeleitet.
Video vom Fackelzug:
Stadt: „Hätten Demonstration nicht zugelassen“
Die Stadt Nürnberg habe vorab nichts von dem Fackelmarsch gewusst, erklärte Sprecher Siegfried Zelnhefer auf Nachfrage von nordbayern.de. „Eine Demonstration dieser Art hätten wir selbstverständlich nicht zugelassen.“ Das Nürnberger Bündnis Nazistopp zeigte sich entsetzt über den Vorfall. „Wir sind fassungslos, dass es in der ehemaligen Stadt der Nürnberger Reichsparteitage erneut Nazi-Fackelmärsche über das historische Gelände geben kann“, sagte Bündnis-Mitglied Max Gnugesser-Mair dem Bayerischen Rundfunk. „Derartige Veranstaltungen müssen verhindert werden.“
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