Bis zu 20 Grad möglich

Turbofrühling stellt uns auf eine harte Probe

Österreich
25.02.2019 14:04

Von null auf 100 - so könnte man vielerorts die Rückkehr des Frühlings wohl beschreiben. Nach Temperaturen um den Gefrierpunkt klettert in dieser Woche die Temperaturmarke vereinzelt sogar auf bis zu 20 Grad. Doch was im ersten Moment verlockend klingt - und wohl viele zu wahren Luftsprüngen anregt -, kann für sensible Menschen auch zur regelrechten Tortur werden. Denn nicht für jeden bedeutet der Turbofrühling eitel Wonne, Sonnenschein - warum erklärt Dr. Wolfgang Exel, Leiter der „Krone“-Gesundheitsredaktion, gegenüber krone.at.

Denn auch wenn es paradox klingen mag: Trotz wärmerer Temperaturen und viel Sonnenschein sind gerade jetzt Antriebslosigkeit, Schlappheit und ein Gefühl der Erschöpfung nichts Ungewöhnliches. „Dies kann sogar bis hin zu depressiven Schüben gehen“, weiß der Mediziner.

Doch Geist und Körper gehen Hand in Hand, weshalb sensible Menschen auch unter vor allem körperlichen Symptomen leiden können. „Dies hat physikalische Gründe“, erklärt Exel. „Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen und dehnen sich bei Wärme aus. In der Folge versackt das Blut in den Gefäßen, und diesen Zustand spüren besonders anfällige Menschen rasch.“ Auch sinke deshalb der Blutdruck, wovon vor allem Frauen betroffen sind. Die möglichen Folgen können ein Schwindelgefühl und Kopfschmerzen sein, auch Migräneschübe sind bei Leidgeplagten derzeit keine Seltenheit, weiß der Mediziner.

Trinken ist das A und O
Entgegenwirken kann man den Beschwerden etwa durch die Zufuhr von viel Flüssigkeit. „Trinken ist in dieser Phase überaus wichtig, doch sollte man auf Alkohol eher verzichten.“ Dieser habe kontraproduktive Auswirkungen auf den Körper, so Exel weiter. Bewegung an der frischen Luft kann den Kreislauf ebenfalls wieder in Schwung bringen - „aber bitte in Maßen“, rät er. Einfache Übungen, wie etwa Armkreisen, können bereits einen positiven Effekt haben, ebenso auch Spazierengehen. „Von Leistungssport und exzessiver körperlicher Betätigung ist anfälligen Menschen aber in jedem Falle abzuraten.“

Stellt sich akut ein Schwächegefühl oder Schwindel ein, kann der Gang zum Wasserhahn bereits Abhilfe schaffen. „Am besten hält man beide Arme auf Pulshöhe unter eiskaltes Wasser, am besten ein bis zwei Minuten lang. Das allein kann bereits den Kreislauf wieder auf Touren bringen“, so Exel. Ebenso lässt sich auch in der Apotheke das ein oder andere Helferlein bei Kreislaufbeschwerden finden, etwa in Form von Tropfen. „Hier sollte sich jeder am besten individuell beraten lassen, da jeder Körper unterschiedlich reagiert.“

Akupunktur, Akupressur und wechselwarme Duschen
Doch auch Akupunktur und Akupressur können den Kreislauf wieder in Schwung bringen, so der Experte. Ebenso können wechselwarme Duschen ihren Nutzen haben - doch nicht jeder kann sich dazu überwinden. „Dabei ist es gar nicht notwendig, überaus heiß und in der Folge eiskalt zu duschen. Warm und kühl reichen völlig aus, wichtig ist vor allem die richtige Reihenfolge: zunächst warm, dann kühl duschen und schließlich mit warmem Wasser abschließen“, erklärt Exel.

Das Allerwichtigste sei jedoch, dem eigenen Körper Gehör zu schenken. „Fühlt man sich etwa nach einem Kaffee besser, spricht nichts dagegen, auch einen zu trinken.“ Doch natürlich müsse man auch hier auf die richtige Dosierung achten, so der Mediziner. Generell lässt sich jedoch festhalten: „Besonders belastend für den Körper ist der Wechsel von ziemlich kalt auf ziemlich warm. Temperaturschwankungen in umgekehrte Reihenfolge kann der Körper weitaus besser verkraften.“

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