Neue App

Hass-Debatten im Netz: Grazer wollen eingreifen

Steiermark
24.02.2019 20:30

Wer auf Facebook ist, kennt das Phänomen: Man sieht fast nur noch Beiträge, die in das eigene Weltbild passen. Mit anderen politischen Meinungen werden wir so gut wie gar nicht mehr konfrontiert. Diese „Filterblasen“ fördern die Spaltung der Gesellschaft. Mit einer neuen App will das Grazer Demokratie-Start-up Getitun dieser Entwicklung entgegenwirken.

Am Sonntag veröffentlichte die „Steirerkrone“ eine Analyse über die Social-Media-Aktivitäten steirischer Politiker. Zur Erinnerung: Bei der Anzahl der Postings steht der Grazer KP-Stadtrat Robert Krotzer an der Spitze.

Die Daten hat der gebürtige Obersteirer Paul Anton Mayer zur Verfügung gestellt. Er ist Geschäftsführer von Getitun. Das Grazer Unternehmen hat die gleichnamige App entwickelt: Sie scannt in regelmäßigen Abständen die sozialen Netzwerke nach neuen politischen Postings, die User bekommen sie ungefiltert und chronologisch geordnet auf ihr Display. So sehen beispielsweise Sympathisanten der FPÖ auch Inhalte von Politikern der Grünen.

Radikale Spaltung der Gesellschaft
Mayer erklärt die Idee dahinter: „Die politische Polarisierung ist eine große Gefahr für unsere Gesellschaft. Der Diskurs verschärft sich.“ Besonders radikal sei das Auseinanderdriften der Bevölkerung bereits in den USA. Zwischen Republikanern und Demokraten gibt es dort kaum mehr Überschneidungen. Es existieren quasi zwei Parallelwelten.

So schlimm ist es in Europa und in Österreich (noch) nicht, die Tendenz geht aber ebenfalls in diese Richtung - befördert auch durch Social Media. Politiker und Parteien wollen besonders viele Interaktionen erreichen, also dass ihre Beiträge geteilt, geliked und kommentiert werden. „Mit komplexen Theorien und rationalen Argumenten erreichst du das nicht. Empörung schafft am meisten Aufmerksamkeit“, erklärt Mayer. Die Folge: Die politischen Botschaften verschärfen sich.

Raus aus der „Filterblase“
Mit Getitun verlässt man die „Filterblase“: Täglich lassen sich ohne viel Aufwand Dutzende Politiker verfolgen - auch jene, die man auf Facebook oder Twitter sonst wohl kaum sehen würde. 

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