Man kann offenbar gar nicht oft genug vor ihnen warnen: zwielichtige Schlüsseldienst-Firmen, die ausgesperrte Personen in deren misslichen Lagen skrupellos abzocken! Zuletzt kam es in Tirol wieder vermehrt zu solchen Vorfällen. Dem verzwickten System endgültig den Garaus zu machen, scheint nahezu unmöglich...
Vergangenen Montag in Imst: Ein Wohnungsbesitzer sperrte sich aus, forderte via Web-Suche einen Schlüsseldienst an. Nach langem Warten tauchte ein „Techniker“ auf, der die Tür öffnete - allerdings mehr schlecht als recht. Das Opfer musste für den Pfusch mehrere hundert Euro hinblättern. Nachdem der ominöse „Experte“ dem Mann einen Beleg ohne Firmenstempel und Rechnungsnummer ausgehändigt hatte, wurde er misstrauisch. Zudem kam ihm der Betrag mittlerweile viel zu hoch vor und er wollte das Geld zurück. Doch der Möchtegern-Aufsperrprofi zeigte sich davon unbeeindruckt - er suchte kurzerhand das Weite.
Zuletzt wieder vermehrt Fälle
Fälle wie dieser stehen in Tirol fast schon auf der Tagesordnung - allein in den letzten Tagen gab es neben dem Opfer in Imst auch welche in Innsbruck, Patsch, Neustift und Telfs. Die Dunkelziffer der nicht angezeigten Fälle dürfte um ein vielfaches höher sein!
„Abzock-Maschinerie“
Der Ablauf ist nahezu immer derselbe: Opfer sperren sich aus, suchen per Handy nach einem Schlüsseldienst, klicken auf eines der angezeigten Angebote, fordern via Gratis-Hotline einen Techniker an - und schon schnappt die Kostenfalle zu. Der zuvor im Web noch als seriös und billig angepriesener Dienst entpuppt sich als die reinste „Abzock-Maschinerie“ aus dem Ausland!
Betroffene bleiben auf dem Schaden sitzen
Teils wurden für solche Pfuschereien weit über 1000 Euro verrechnet und Opfer sogar zu Bankomaten eskortiert, damit sie zahlen konnten. Der eine oder andere Abzocker konnte bereits gefasst und zu Geldstrafen verurteilt werden. Laut AK Tirol gab ein Verdächtiger bei der Polizei an, dass sich der Betrag mitunter danach richte, wie finanzkräftig der Kunde sei. Aufschläge von 100 % seien nicht selten. Für Schäden müssten eigentlich die Verursacher haften, doch diese seien in dem intransparenten System oft nicht greifbar.
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