Brexit schon bemerkbar

Wien verzeichnete Ansiedlungsrekord bei Firmen

Wien
24.02.2019 16:00

Wien ist bei internationalen Konzernen offenbar gefragt: Im Vorjahr zählte die Bundeshauptstadt 221 Betriebsansiedlungen aus dem Ausland - und damit so viele wie noch nie. Allein im Vergleich zu 2017 ließen sich 30 Unternehmen mehr nieder, freuten sich Bürgermeister Michael Ludwig und Finanzstadtrat Peter Hanke (beide SPÖ). Der anstehende Brexit schlägt sich bereits in der Statistik nieder.

Hinter Deutschland mit 39 Projekten landete Großbritannien im Vorjahr nämlich bereits auf dem zweiten Platz in der Liste der zehn wichtigsten Herkunftsländer. 17 Betriebe aus dem Vereinigten Königreich zog es neu nach Wien. 2017 waren es bloß sieben gewesen, was dem achten Platz im Top-Ten-Ranking entsprach, so Hanke.

Ob Wien von der Abwanderung infolge des bevorstehenden Austritts Großbritanniens aus der EU überdurchschnittlich profitiert, wagte Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, nicht einzuschätzen. „Wir sind sicher nicht die Einzigen. Aber wir dürfen zufrieden sein, weil wir sehen: Es gibt Bewegung.“ Vergleichszahlen zu anderen Metropolen gebe es aber nicht. Die Wirtschaftsagentur betreut und unterstützt Unternehmen, die in Wien ihre Zelte aufschlagen wollen.

Bereits achter Ansiedlungsrekord in Folge
Hanke betonte, dass mit 221 Ansiedlungen aus dem Ausland der inzwischen achte Rekord in Folge gelungen sei. Der Ressortchef sprach von ausgelösten Investitionen im Jahr 2018 in Höhe von 231,68 Millionen Euro und 1753 neuen Arbeitsplätzen. Und stolz ist die Stadt auch darauf, dass die Mehrheit - nämlich 57 Prozent - aller in Österreich stattgefundenen Ansiedlungen (389) in Wien stattgefunden hat. Er verstehe insofern gar nicht, wenn die Hauptstadt immer wieder von „unqualifizierter Seite“ krank geredet werde, weil dies dem Wirtschaftsstandort und damit auch Österreich schade, adressierte Bürgermeister Ludwig wohl in Richtung Bund.

Fokus auf den osteuropäischen Raum
Abgesehen vom Brexit will die Stadt in nächster Zeit- nicht zuletzt wegen ihrer traditionellen Drehscheibenfunktion - den Fokus u. a. auf den osteuropäischen Raum legen. Denn dort wachse die Wirtschaft überdurchschnittlich. „In Westeuropa wird für 2019/20 hingegen eher eine Abflachung erwartet“, meinte Hanke.

Zudem will sich Wien deutlicher als City für Start-ups positionieren. Wobei Hirczi hier bereits von ersten Erfolgen berichtete. So sei man in der international größten Studie zur „Global Competitiveness“ bereits zu den vier wettbewerbsfähigsten und Start-up-freundlichsten Städten gezählt worden.

Spezielle Angebote für Start-ups
Damit man auch imagemäßig auf Augenhöhe mit London, Paris oder Berlin mithalten kann, umgarnt die Wirtschaftsagentur derartige Jungunternehmen mit speziellen Packages. Teilnehmende Start-ups werden kostenlos für Schnuppermonate nach Wien eingeladen. Hatten sich 2014 erst 22 Interessenten für das Programm gemeldet, waren es im Vorjahr bereits 290.

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