Der Bau einer Autobahn ins Waldviertel ist nach wie vor nicht unumstritten. Eindeutig ist hingegen die Bevölkerungsstudie der Statistik Austria. Und diese zeigt: Gute Verkehrswege ziehen Menschen und Firmen an. Alle „Boom-Regionen“ des Landes reihen sich entlang der hochrangigen Straßen auf.
Ganz oben auf der Liste der derzeit offenbar beliebtesten Lebensräume Niederösterreichs steht der Bezirk Bruck an der Leitha. In den vergangenen zehn Jahren stieg dort die Einwohnerzahl um mehr als 100.000 an (siehe Grafik) - und nicht nur wegen der Einverleibung zahlreicher Gemeinden aus dem einstigen Bezirk Wien-Umgebung. Die Region liegt an der Ostautobahn sowie der Außenring-Schnellstraße. Diese sowie die A 5 binden auch den Bezirk Gänserndorf an das internationale Verkehrsnetz an - plus 9300 Bewohner seit 2009. Ebenso als wahre Lebensadern entpuppen sich die Donauufer-Autobahn und Stockerauer Schnellstraße für die Bezirke Korneuburg und Tulln, die A 21 und die Südautobahn für Mödling sowie Baden, die A 1 für die Landeshauptstadt St. Pölten und deren Umfeld.
Das berichtet der NÖ-Wirtschaftspressedienst. Vor allem an den noch relativ neuen guten Verkehrswegen in das Weinviertel brummt seit wenigen Jahren nicht nur der Auto sondern auch der Wirtschaftsmotor, wie Hunderte frische Arbeitsplätze zeigen. Doch wo Licht, da ist auch Schatten. Und dieser fällt in den Zahlenkolonnen der Statistik Austria auf Regionen im Waldviertel sowie im südlichen Mostviertel. Neben dem Schrumpfkurs der Bevölkerungszahlen haben die betroffenen Bezirke - etwa Gmünd, Zwettl, Waidhofen an der Thaya sowie Lilienfeld - vor allem eines gemeinsam: Sie verfügen über keinen Schnellstraßen- oder Autobahnanschluss. Schöne Landschaft allein ist offensichtlich kein Grund zum Übersiedeln ...
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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