Konferenz am Dienstag

Streit um TV-Rechte: Rapid und Sturm wehren sich!

Fußball National
22.02.2019 18:00

Das Frühjahr in der Fußball-Bundesliga steckt gerade mal in den Startlöchern, da bahnt sich schon der nächste Konflikt an: Auf Initiative von LASK und Admira steigt am Dienstag erneut eine Klubkonferenz der zwölf Vereine, die dasselbe zum Thema hat wie erst jüngst im Dezember: den Verteilungs-Schlüssel der TV-Gelder!

Im vergangenen Dezember war der erste Anlauf zu einer Änderung des im März 2017 gefassten Beschlusses abgelehnt werden. Zwei Monate später unternehmen nun der LASK und die Admira, die auch den ersten Antrag eingebracht hatten, den nächsten Versuch, den Verteilungsschlüssel bezüglich der TV-Gelder zu ändern.

Denn aus Sicht der beiden Klubs nascht Rapid zu stark am TV-Kuchen mit, nun soll die im März 2017 beschlossene Aufteilung (je 30% Grundsockel und Punkteausbeute, je 20 % Zuschaueranzahl und Österreicher-Topf) zu Ungunsten der Wiener abgeändert werden. „Auch Sturm wäre davon betroffen, sitzt mit uns einem Boot. Wir würden deutlich an finanziellen Mitteln verlieren“, sagten Rapids Präsident Michael Krammer und Geschäftsführer Christoph Peschek am Rande des Europa-League-Auswärtsspiels der Hütteldorfer bei Inter Mailand.

Für eine Änderung des geltenden Beschlusses bedarf es am Dienstag einer Zweidrittel-Mehrheit. Das heißt, acht der zwölf Klubs müssten für eine Änderung stimmen - beim ersten Anlauf im Dezember waren sieben Vereine dafür, hatte somit eine einzige Stimme gefehlt. Sollte der erneute Antrag von LASK und der Admira die nötige Mehrheit finden, wird Rapid Rechtsmittel einlegen, zunächst einmal das Ständig Neutrale Schiedsgericht der Liga anrufen. „Es bestünde dann Rechts-Unsicherheit für alle, weil das Geld unter Umständen nicht ausgeschüttet werden kann“, schilderte Peschek.

Sollte das Liga-Schiedsgericht gegen Rapid entschieden und bringt auch ein möglicher Klagsweg keinen Erfolg, scheren die Grün-Weißen, wie bereits einmal angedroht, aus: „Dann gehen wir bereits ab kommender Saison den Weg der Einzel-Vermarktung“, kündigte Peschek an. Daran hindern kann die Bundesliga Rapid laut Krammer nicht: „Sie darf ihr Monopol nicht missbrauchen, kann uns nichts verbieten und auch nicht zu einer Zentral-Vermarktung zwingen.“

Doch zunächst bringen Rapid und Sturm am Dienstag noch einen Gegenvorschlag ein, wollen so den unzufriedenen Klubs entgegenkommen: „Wir sind bereit, nach Beendigung dieser Saison eine Arbeitsgruppe einzurichten, die den TV-Schlüssel evaluieren soll, sodass etwaige, im Dezember 2019 bei einer Klubkonferenz zu beschließende Änderungen in die Budgetierung für die Saison 2020/21 einfließen können“, erzählte Peschek. Er ist aber entschieden gegen eine sofortige Änderung des Verteilungs-Schlüssel: „Das macht nach einem halben Jahr, wo wir noch keine Ist-Zahlen, sondern nur Hochrechnungen vorliegen haben, überhaupt keinen Sinn.“

Was Rapid am meisten ärgert, ist, dass der im März 2017 gefasste, noch vor der TV-Rechte-Vergabe erfolgte Beschluss betreffend die Aufteilung der TV-Gelder nun bereits zum zweiten Mal binnen weniger Wochen angefochten wird: „Es war ganz klar vereinbart, dass er für die gesamte Periode der TV-Rechtevergabe gelten sollte“, rufen die Rapid-Bosse in Erinnerung. Und somit bis Sommer 2022. Überhaupt hinterfragen beide den Zeitpunkt der Initiative: „Es ist wirtschaftlich unverantwortlich, so wenige Tage vor der Abgabe der Lizenz-Unterlagen für die Saison 2019/20 derartige radikale Änderungen zu fordern und durchführen zu wollen.“

Christian Reichel, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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