Michael Buchinger

Mit „Hass-Liste“ zum Star auf YouTube

(Bild: Dominik Pichler)

Sein Markenzeichen ist die „Hass-Liste“, bei der YouTube-Star Michael Buchinger jeden Monat kundtut, was ihn nervt. Er setzt damit einen Kontrapunkt zu der Internet-Welt der Schönen und Reichen. Nun fühlt er sich mit seinen 26 Jahren zu alt für YouTube und kommt deshalb mit seinem ersten Kabarettprogramm nach Leonding.

 „Krone“:Wie kam die Idee zu der „Hass-Liste“, die sich jeden Monat rund 50.000 Menschen anschauen?

Buchinger: Die Scheinwelt von Instagram & Co. ist so anstrengend. Alle gehen zum Yoga, alle freuen sich auf den Frühling. Ich wollte mal etwas anderes machen. Dass es so erfolgreich wird, hätte ich nicht gedacht. Die Leute finden es toll, dass ich realistisch bin. Hass verbindet die Menschen.

Sie beschweren sich aber in Ihren YouTube-Videos nicht nur, sondern machen auch Ein-Tages-Praktika etwa als Buchhändler oder als Essenszusteller. Was wäre noch ein Wunsch-Beruf?

Ich würde gerne einen Tag in einem Baumarkt arbeiten, das wäre sicher lustig. Am anstrengendsten bisher war das ÖBB-Praktikum. Da musste ich um 5 Uhr aufstehen und wurde ordentlich eingespannt.

Nun kommen Sie mit Ihrem ersten Kabarettprogramm „Lange Beine, kurze Lügen“ am 14. März in die Kürnberghalle nach Leonding. Warum plötzlich Kabarett?

Mit 26 bin ich auf YouTube schon ein alter Hase. Die meisten Stars dort sind etwa 16. Ich mache das seit zehn Jahren, da schadet mir etwas Abwechslung nicht.

Live auf der Bühne statt vor der Videokamera.

Ja, das finde ich total toll, da bekommt man das Feedback sofort und merkt, ob ein Witz funktioniert. Mein Programm ist auch persönlicher als alles, was ich im Internet so verbreite. Da geht es auch um Familie und Beziehungen, zu intim für die ganze Welt.

Selfies für die Fans wird es auch geben?

Na klar, das dauert meistens nachher länger als das Kabarett, ich nehme mir da schon zwei Stunden Zeit, damit jeder, der möchte, ein wenig mit mir plaudern kann.

Jasmin Gaderer/Kronen Zeitung