„Freiheitsberaubung“

Diciotti-Migranten verlangen Entschädigung

Ausland
21.02.2019 15:21

41 der 177 Migranten, die im August tagelang an Bord des Schiffes Diciotti ausharren mussten, bevor sie auf Sizilien landen durften, verlangen nun von Italien eine Entschädigung. Sie fordern bis zu 71.000 Euro pro Kopf, teilte jene Rechtsanwaltskanzlei mit, die die Migranten vertritt.

Die Migranten auf der Diciotti durften das Schiff im August erst verlassen, nachdem die katholische Kirche in Italien sowie Albanien und Irland sich bereit erklärt hatten, jeweils einen Teil der Migranten aufzunehmen. Daraufhin leitete ein Gericht eine Untersuchung gegen Salvini wegen Freiheitsberaubung ein. Der Senat, dem Salvini als Parlamentarier angehört, muss im März entscheiden, ob die parlamentarische Immunität aufgehoben werden soll, damit ein Prozess gegen den Innenminister starten kann.

Ermittlungen bald auch gegen Premier und weitere Minister?
Sollte Salvinis Immunität aufgehoben werden, drohen ihm ein Prozess und bis zu 15 Jahre Haft. Der Lega-Chef hatte stets seine Unschuld beteuert und behauptet, im Interesse seines Landes und zum Schutz der italienischen Grenzen gehandelt zu haben. Die Ermittlungen in der Causa Diciotti könnten auch auf Premier Giuseppe Conte, Vizepremier Luigi Di Maio und Verkehrsminister Danilo Toninelli ausgeweitet werden.

Der Premier und die beiden anderen Regierungsvertreter hatten in einem von Salvini dem Senat vorgelegten Verteidigungsdossier behauptet, die ganze Regierung habe die Linie des Innenministers unterstützt. Sie hatten sich wegen Freiheitsberaubung selbst angezeigt. Das Verteidigungsdossier wurde der Staatsanwaltschaft von Catania durch den Senat übermittelt. Erwartet wird jetzt, dass die Justizbehörden auch gegen Conte, Di Maio und Toninelli ermitteln werden, berichteten italienische Medien übereinstimmend.

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