Kanal, Wasser, Strom

60 Baustellen: Innsbruck droht der Verkehrsinfarkt

Tirol
21.02.2019 13:00

„Es wird eng in der Stadt", das geben die Verantwortlichen unumwunden zu: Bis zu 60 Baustellen sind für heuer geplant, da sind die privaten noch gar nicht miteingerechnet. Diese Zahl liegt nicht wesentlich höher als in den vergangenen Jahren, allerdings sind diesmal auch Ausweichstrecken von den Arbeiten betroffen! 

„In Innsbruck gibt es rund 1900 Kilometer Stromkabel, etwa 465 Kilometer Wasserleitungen (inklusive Hausanschlüsse) sowie 260 Kilometer Kanäle und rund 360 Kilometer Gasleitungen - in Summe rund 3000 Kilometer Leitungen.

Manche davon haben schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel, die ältesten sind 100 Jahre alt. Dass da einiges ausgetauscht werden muss, liegt auf der Hand.

30 Kilometer Leitungen müssen getauscht werden 
„Um in der Tiroler Landeshauptstadt auch zukünftig einen hohen Qualitätsstandard sicherstellen zu können, muss pro Jahr mindestens ein Prozent aller Leitungslängen erneuert werden, das sind 30 Kilometer“, erläuterte gestern IKB-Vorstand Helmuth Müller. Nie mehr baustellenfreiZwischen 50 und 60 Baustellen sind heuer also im Stadtgebiet geplant.

In dieser Zahl sind die privaten Baustellen wie Neubau der Raika-Zentrale, Abbruch Sillgasse, Pema 3 u. a.) noch gar nicht mitgerechnet. „Es gibt heuer nicht oder nicht weniger Baustellen als die Jahre zuvor im Stadtgebiet“, erläutert Uschi Schwarzl. „Die Zahl blieb von Ausreißern in manchen Jahren abgesehen immer gleich.“

Keine baustellenfreie Zeit mehr in Innsbruck
Zudem gibt es seit einigen Jahren einen Baustellenkoordinator, der die einzelnen Gewerke zusammenbringt: „Die Zeitabläufe dauern dadurch etwas länger, da man gemeinsam an einem Projekt arbeitet“, erläuterte Walter Zimmeter, Chef des Tiefbauamtes. Die Faustregel lautet: Je mehr Beteiligte, desto länger dauert es. Bestes Beispiel ist die Sanierung Riedgasse, die drei Jahre dauert. Eine Stadt ohne Baustellen werde es auch in Zukunft nicht mehr geben, wurde betont.

Fakt ist, dass die Baustellensaison heuer spürbare Auswirkungen auf alle Verkehrsteilnehmer haben wird: „Das Problem heuer ist, dass heuer nicht nur wichtige Routen in der Stadt, sondern auch die Ausweichstrecken mit Baustellen belegt sind“, berichtet IVB-Chef Martin Baltes. „Das heißt, es wird enger, und zwar für alle. Auch für Fußgänger und sogar Stadtläufer.“

„Innenstadt ist weiter gut erreichbar!“
Sollen Autofahrer in Zukunft die Stadt meiden? „Natürlich hat der Indivualverkehr Platz, genauso wie wie alle anderen Verkehrsteilnehmer“, versucht StR Schwarzl zu beruhigen. „Die Innenstadt ist prinzipiell gut erreichbar, denn sie ist ja auch Wirtschaftsstandort“, betonte Walter Zimmeter.

Die Investitionen von Tigas, IKB, IVB und Stadt Innsbruck belaufen sich auf etwa 50 Millionen Euro. Die größten Brocken sind heuer der Südtiroler Platz, die Egger-Lienz-Straße (Südring), Kaiserjägerstraße, Ing. Etzel-Str. und Schützenstraße.

Das Positive des permanten Bauens und Tauschens: Die Ausfallsdauer von Strom betrug im Schnitt 8 Minuten, die Anzahl der Rohrgebrechen war ebenfalls gering. 

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Tirol



Kostenlose Spiele