Karfreitags-Regelung:

„Das ist ein Eingriff in freie Religionsausübung“

Steiermark
20.02.2019 13:17

Für die Evangelische Kirche ist der Karfreitag der höchste Feiertag im Jahr. Dementsprechend deutlich fällt die Kritik der steirischen Kirchenvertreter an der neuen Regelung der Bundesregierung aus. Sie orten einen „Eingriff in die freie Religionsausübung“.

„Eine halbe Wahrheit ist eine ganze Lüge“, kommentiert der steirische Superintendent Wolfgang Rehner und ergänzt enttäuscht: „Es gibt viele nichtchristliche Länder, in denen eine gottesdienstliche Feier an diesem Tag nur schwer möglich ist. Offensichtlich gehört Österreich in Zukunft ebenfalls zu dieser Kategorie.“

Viele Gottesdienste schon am Vormittag
Rein arbeitsrechtlich werde den Evangelischen mit diesem halben Feiertag ein ganzer freier Tag genommen, meint Superintendentialkurator Michael Axmann und erklärt: „Viele Gottesdienste finden in der Steiermark bereits am Vormittag des Karfreitag statt. In Zukunft werden also zahlreiche Evangelische um Urlaub ansuchen müssen, um den Gottesdienst besuchen zu können.“

Als Alternative, ergänzt Rehner, müsse man alle Gottesdienste am Karfreitag auf Nachmittage und Abende konzentrieren: „Das wiederum stellt unsere kleinen Gemeinden vor fast unlösbare organisatorische Herausforderungen und bedeutet letztlich einen Eingriff in die freie Religionsausübung.“

Eine Verschlechterung für die Evangelischen
Für Axmann wäre der zusätzliche Urlaubstag die bessere Option gewesen: „Den hätten die Evangelischen am Karfreitag, die Mitglieder der jüdischen Glaubensgemeinschaft am Jom Kippur und Menschen ohne Bekenntnis an einem frei gewählten Tag nehmen können.“ Die nun getroffene Lösung hingegen stelle eine „erhebliche Verschlechterung für die Evangelischen“ dar und es sei „verstörend, wie hier mit einer Minderheit umgegangen wird.“

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