Stockholm-City-Event

Hirscher „verliert“ Rennen, holt aber Slalom-Kugel

Wintersport
19.02.2019 19:31

Auch wenn er mit der Tagesentscheidung letztlich nichts zu tun gehabt hat, der inoffizielle Sieger des City-Events von Stockholm heißt irgendwie doch Marcel Hirscher! Denn der Salzburger Ski-Superstar gewann zwei Tage nach seinem Gold-Lauf bei der Ski-Weltmeisterschaft in Aare mit Rang acht zum sechsten Mal den Slalom-Weltcup. Bereits sein Viertelfinal-Einzug reichte dem 29-Jährigen bei zwei ausständigen Rennen zum vorzeitigen Gewinn der kleinen Kristall-Kugel. Das eigentliche Rennen entschied der Schweizer Ramon Zenhäusern für sich. Bei den Damen gewann Mikaela Shiffrin - die US-Amerikanerin fixierte damit wie Hirscher den Sieg im Disziplin-Weltcup.

Seine bereits 18. Kristall-Kugel überhaupt - bisher auch sieben im Gesamt- und fünf im Riesentorlauf-Weltcup - fuhr Hirscher mit seinem Auftaktsieg gegen den Franzosen Victor Muffat-Jeandet ein. Danach war gegen Zenhäusern allerdings Endstation. Der groß gewachsene Schweizer scheint für diesen Bewerb prädestiniert, immerhin hielt sich Hirscher gegen den Eidgenossen gut: Zenhäusern gewann den Bewerb wie im Vorjahr, sein zweiter Weltcup-Sieg. Einer von insgesamt acht angetretenen ÖSV-Aktiven erreichte ein Semifinale, und zwar Oslo-Sieger Marco Schwarz. Der Mann aus Kärnten sicherte sich den Podestplatz im „kleinen Finale“ gegen den Schweizer Daniel Yule. „Es taugt mir schon, es ist schon cool“, sagte Schwarz. Der dreifache WM-Medaillen-Gewinner von Aare gratulierte dem Sieger. „Ramon hat, glaube ich, verdient gewonnen. Ich bin auch gut gefahren, die Zeiten waren gut.“

Oben im Video sehen Sie noch einmal den sensationellen Gold-Lauf des Salzburgers in Aare!

Hirscher war zuallererst mit der Fixierung des Sieges im Disziplin-Weltcup zufrieden. „Super! Das war ein Mitgrund, warum ich da überhaupt hergekommen bin. Das hat sich voll ausgezahlt.“ Der 29-Jährige war am Montag daheim bei der Familie, um am Dienstag erst recht wieder zurück nach Schweden zu reisen. Mit seiner Leistung war er zufrieden. „Heute hat es super gepasst. Gegen Zenhäusern ist die Geschichte wie David gegen Goliath. Im zweiten Lauf habe ich super dagegengehalten. Ich bin sehr happy.“ Zenhäusern setzte sich bei diesmal niedriger gehängten Flaggen im Finalduell mit Lokalmatador Andre Myhrer in Hin- und Rücklauf über je 22 Tore und einen Sprung ebenfalls mit 0,27 Sekunden Vorsprung durch wie Shiffrin gegen Christina Geiger. War es bei den Herren eine Neuauflage des Vorjahrs-Finales, realisierte Geiger ihr bestes Weltcup-Ergebnis. Das Duell um den dritten Platz holte Anna Swenn-Larsson in einem schwedischen Zweikampf mit Frida Hansdotter.

Als beste der drei angetretenen ÖSV-Damen wurde Katharina Truppe Fünfte, nachdem die Kärntnerin im Viertelfinale Shiffrin stark gefordert hatte. Die Vorarlbergerin Katharina Liensberger und die Salzburgerin Bernadette Schild blieben in Runde eins hängen, wurden Neunte bzw. Elfte. „Ich habe einfach voll riskiert und bin mit vollem Tempo rüber“, schilderte Liensberger die Sprung-Passage im ORF-Interview. „Ich bin bei beiden Läufen in Rückenlage gekommen.“ Die übrigen drei angetretenen ÖSV-Herren mussten ebenso ihrem jeweils ersten Gegner den Vortritt lassen. Manuel Feller (11.), Michael Matt (16.) und Christian Hirschbühl (10.)hatten mit Zenhäusern, Myhrer bzw. Alexis Pinturault (FRA) harte Hürden vorgesetzt bekommen. „Wenn man gewinnen will, muss man gegen jeden gewinnen“, meinte Feller jedoch nicht unrichtig. Weiter geht der Herren-Weltcup ab Freitag in Bansko, jener der Damen am Wochenende in Crans Montana.

Kvitfjell ist Ersatzort für abgesagte Garmisch-Abfahrt
Am Rande des City-Events in Stockholm wurde übrigens bekannt, dass für die Anfang Februar in Garmisch-Partenkirchen aufgrund heftiger Schnee- und Regenfälle abgesagte Weltcup-Abfahrt der Herren ein Ersatz gefunden werden konnte. Wie der Internationale Skiverband bekannt gab, wird der Wettkampf im Rahmen der Speed-Rennen in Kvitfjell am Freitag nächster Woche, den 1. März, nachgeholt werden.Damit sieht der neue Terminplan der FIS neben der für Samstag (2. März) geplanten Abfahrt und dem für Sonntag (3. März) angesetzten Super-G ein zusätzliches Abfahrtsrennen im norwegischen Olympia-Ort von 1994 vor.

Das Damen-Ergebnis:
1. Mikaela Shiffrin (USA) - 2. Christina Geiger (GER) - 3. Anna Swenn-Larsson (SWE) - 4. Frida Hansdotter (SWE) - 5. Katharina Truppe (AUT) - 6. Laurence St-Germain (CAN) - 7. Wendy Holdener (SUI) - 8. Petra Vlhova (SVK) - 9. Katharina Liensberger (AUT) - 10. Kristin Lysdahl (NOR) - 11. Bernadette Schild (AUT) - 12. Erin Mielzynski (CAN) - 13. Irene Curtoni (ITA) - 14. Ragnhild Mowinckel (NOR) - 15. Nastasia Noens (FRA) - 16. Chiara Costazza (ITA)

Das Herren-Ergebnis:
1. Ramon Zenhäusern (SUI) - 2. Andre Myhrer (SWE) - 3. Marco Schwarz (AUT) - 4. Daniel Yule (SUI) - 5. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) - 6. Manfred Mölgg (ITA) - 7. Alexis Pinturault (FRA) - 8. Marcel Hirscher (AUT) - 9. Dave Ryding (GBR) - 10. Christian Hirschbühl (AUT) - 11. Manuel Feller (AUT) - 12. Henrik Kristoferssen (NOR) - 13. Victor Muffat-Jeandet (FRA) - 14. Clement Noel (FRA) - 15. Loic Meillard (SUI) - 16. Michael Matt (AUT)

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(Bild: KMM)



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