Kandidiert erneut

Bernie Sanders will Trump aus Präsidentenamt jagen

Ausland
19.02.2019 13:03

Bernie Sanders will erneut für das Amt des US-Präsidenten kandidieren und Donald Trump bei den Wahlen 2020 vom Thron stoßen. Der 77-jährige Sanders, der parteilos ist, im Senat aber mit den Demokraten stimmt, kündigte am Dienstag seine Bewerbung an - denn Trump sei „peinlich für unser Land, ich denke, er ist ein krankhafter Lügner“. Zudem sei der Republikaner rassistisch, sexistisch, homophob, ausländerfeindlich und versuche, politisch damit zu punkten, dass er auf Minderheiten herumhacke, meinte der Senator von Vermont, der sich als „demokratischer Sozialist“ bezeichnet.

Er wolle es noch einmal versuchen, sagte Sanders in einem Interview mit dem Radiosender VPR in seinem Heimatstaat. Den bevorstehenden Wahlkampf wolle er mit einem „Glauben an Gerechtigkeit, an Gemeinschaft, an Basispolitik“ bestreiten, erklärte der linksgerichtete Politiker, der für mehr soziale Gerechtigkeit eintritt und sich gerne als Kämpfer gegen die Macht von Großkonzernen, Banken und Lobbyisten präsentiert.

Machte 2016 Hillary Clinton das Leben schwer
Sanders hatte sich bereits 2016 - damals zeitweilig als Demokrat registriert - um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten für die Wahl beworben und dabei unerwartet stark gegen seine Mitbewerberin Hillary Clinton abgeschnitten. Diese setzte sich letztlich nach einem harten Vorwahlkampf als Kandidatin ihrer Partei durch, unterlag dann aber bei der Wahl dem Republikaner Trump. Sanders war damals zu einer Art Ikone vor allem junger Wähler geworden, viele sind überzeugt, dass er Trump bei der Wahl besiegt hätte.

Als Student bei Demos mehrmals verhaftet
Sein Polit-Engagement begann Sanders als Student in Chicago. Dort wurde er bei Demonstrationen für die Rechte der Afroamerikaner mehrmals verhaftet. 1963 stand er als einer von 250.000 Demonstranten in Washington, als Martin Luther King seine berühmte Rede („I Have a Dream“) hielt. Als 39-Jähriger schockte Sanders das politische Establishment in Burlington, Vermont, und gewann mit der hauchdünnen Mehrheit von zehn Stimmen als unabhängiger Kandidat die Bürgermeisterwahl. Dreimal schaffte er die Wiederwahl sowohl gegen Demokraten als auch Republikaner, bis er 1991 in den Kongress und 2006 in den Senat gewählt wurde.

„Schon als Kind verstanden, dass Politik wichtig ist“
2015 schloss er sich vorübergehend den Demokraten an und gab seine - damals von vielen belächelte - Kandidatur für die Präsidentschaftswahl bekannt. Damals meinte er auf die Frage, warum er sich so leidenschaftlich in der Politik engagiere: „Ein Kerl namens Adolf Hitler hatte einst eine Wahl in Deutschland gewonnen - und 50 Millionen Menschen verloren ihr Leben im Zweiten Weltkrieg. Ich habe schon als Kind verstanden, dass Politik wichtig ist!“

Sanders ist kein besonders faszinierender Redner, trägt zudem billige Anzüge, reagiert oft mürrisch und unfreundlich oder nuschelt manchmal fast unverständlich ins Mikrofon. Aber er sei „einfach nur ehrlich und spricht so, als habe er nichts mehr zu verlieren“, beschrieb ihn einer seiner Anhänger.

Demokratisches Bewerberfeld wird immer größer
In den vergangenen Wochen hatte bereits eine ganze Reihe von Demokraten, unter ihnen auffallend viele Frauen, ihre Bewerbung für die Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl bekannt gegeben. Weitere Bewerbungen könnten das Rennen allerdings noch durcheinanderwirbeln, denn mehrere innerparteiliche Schwergewichte halten sich noch bedeckt. Die Vorwahlen der Demokraten beginnen Anfang 2020 in Iowa. Bei den Republikanern hat bisher nur Amtsinhaber Trump erklärt, dass er wieder antreten wird.

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