Einige Stolpersteine

Karfreitags-Kompromiss: Kritik an halbem Feiertag

Österreich
19.02.2019 06:00

Der Karfreitags-Kompromiss ist so gut wie fertig, am Montag feilte die türkis-blaue-Regierung noch an den letzten Details und an einigen Fragen der praktischen Umsetzung. Wie berichtet, wird ein Modell herauskommen, das einen halben Feiertag vorsieht. Schon jetzt hagelt es heftige Kritik von vielen Seiten.

Möglicherweise schon am Dienstag, auf jeden Fall aber noch in dieser Woche will die Koalition die Karfreitags-Lösung, die auch verfassungsrechtlich halten soll, präsentieren. Als Zugeständnis an die Wirtschaft, die einen weiteren ganzen Feiertag vehement ablehnt, dürfte es wohl ein halber Feiertag sein. Rechtlich möglich ist dies etwa über den Kollektivvertrag. Schon jetzt ist es in vielen Betrieben so geregelt, dass die Arbeitnehmer mit einem Urlaubstag sowohl am 24. als auch am 31. Dezember - beides sind keine Feiertage - freihaben.

Noch tüfteln Experten an der richtigen Formulierung, denn das Modell hat durchaus einige Stolpersteine. Etwa: Wie ist der Tag bei Teilzeitbeschäftigten geregelt? Oder: Sperren alle Geschäfte dann zu Mittag zu? Alle anderen Varianten, wie zum Beispiel ein Abtausch des Karfreitags mit einem anderen Feiertag, dürften vom Tisch sein.

Für Protestanten gehen Stunden verloren
Noch bevor die Regierung den Kompromiss präsentiert hat, wird schon heftige Kritik laut. Von vielen Seiten. Der evangelische Bischof Michael Bünker gesteht zu, dass bei diesem Vorschlag alle nachgeben müssten. Jedoch verweist er auf die Ankündigung von ÖVP und FPÖ, dass niemand etwas verlieren würde. „Das würde dann nicht mehr ganz stimmen“, so Bünker. Nämlich für die Angehörigen der evangelischen Kirche, die ja einen halben Feiertag weniger hätten.

Deutlicher formuliert es der Direktor der Arbeiterkammer, Christoph Klein: „Wenn man jetzt den halben Karfreitag hergibt, wo den Menschen nach dem Gerichtsurteil der ganze Karfreitag zusteht, nimmt man den Menschen etwas weg.“ Eine Umfrage belege außerdem, dass 40 Prozent am Karfreitag schon jetzt zu Hause bleiben, so Klein.

Gesetzesänderung bis Ende März nötig
Um für heuer eine Regelung für alle zu finden, muss der Nationalrat die Gesetzesänderung spätestens am 27. oder 28. März beschließen, davor gibt es noch eine kurze Begutachtung.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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