„Grenze überschritten“

„Nobelhuren“-Sager: SPÖler ist ersten Posten los

Österreich
18.02.2019 12:53

Er nannte den Bundeskanzler in einem Facebook-Posting die „Nobelhure der Neonazis“: Jetzt hat es für den Kärntner SPÖ-Personalvertreter Hannes Köberl die ersten beruflichen Konsequenzen gegeben. Er legte am Montag sein Mandat als Aufsichtsrat der Asfinag Service GmbH zurück, wie der Pressesprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) auf Twitter mitteilte. Die Disziplinarkommission des Landes prüfe zudem weitere Maßnahmen - bis hin zur Entlassung - gegen den Landesbediensteten, so der Landeschef.

Die „Nobelhuren“-Entgleisung des Kärntner Funktionärs hatte in der Vorwoche ordentlich für Wirbel gesorgt. Köberl selbst ruderte nach einer Rüge seines Landeschefs Kaiser zurück: „Mein Posting war ein Fehler in der Emotion. Ich habe es auch schon wieder gelöscht. Es tut mir sehr leid. Ich entschuldige mich hiermit öffentlich und in aller Form von dieser beleidigenden Wortwahl!“, schrieb er wörtlich.

Für Kaiser hat Köberl „Grenze überschritten“
Kaiser führte am Montag in einer Aussendung aus, man habe sich am Wochenende „den Fall und alle rechtlichen Möglichkeiten“ genau angesehen: „Auch wenn es Herrn Köberl leidtut, er sich entschuldigt und das Posting gelöscht hat, ist es mir wichtig, auch im Unterschied zu anderen politischen Mitbewerbern, mit entsprechenden Maßnahmen deutlich zu machen, dass hier eine Grenze überschritten wurde.“

Die Disziplinarkommission des Landes werde sich nun mit dem Fall befassen und auch Konsequenzen „von einer Ermahnung über eine Geldstrafe bis hin zur Entlassung“ prüfen. In der Vergangenheit hatte Köberl auf Facebook auch andere politische Gegner beschimpft, wie etwa FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

ÖVP-General sieht „absoluten Tiefpunkt erreicht“
Neben Rücktrittsforderungen von Politikern auf Landesebene fiel auch die Kritik der ÖVP auf Bundesebene hart aus. Generalsekretär Karl Nehammer sagte, mit dem Sager sei „der absolute Tiefpunkt erreicht. Ich frage mich, wann Parteichefin (Pamela, SPÖ, Anm.) Rendi-Wagner endlich aus ihrem Tiefschlaf erwacht und bei solchen Skandalen durchgreift, oder ob sie die wiederholten Neonazi-Vergleiche in ihrer Partei weiter duldet und so tut, als wäre das in ihrem Sinne.“

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