Nach Alarm in Bank:

Polizisten retteten Mann (20) aus Fluss in Steyr

Oberösterreich
18.02.2019 06:00

Zwei Polizisten bewahrten am Sonntag um 5 Uhr früh einen 20-Jährigen in Steyr vor dem Ertrinken. Nachdem in einer Bank Alarm ausgelöst worden war, folgten die Beamten dem Verdächtigen. Dieser fiel auf der Flucht in den eiskalten Nebenarm der Steyr im Wehrgraben, drohte zu ertrinken. Die Polizisten retteten ihn!

Um 5 Uhr früh ging der Alarm in einer Raiffeisenfiliale am Steyrer Stadtplatz - gegenüber der Marienkirche - los. Die Polizei, die kurz darauf eintraf, stellte eine Sachbeschädigung fest. Zeugen machten die Beamten auf einen flüchtenden Mann aufmerksam. Die Streife wollte dem Verdächtigen zuerst mit dem Auto folgen. Doch dieser bog in einen Gehweg am Ufer der Steyr ein, in Richtung eines Stegs vor dem Museum „Arbeitswelt“.

In Wehrgraben gefallen
Die Beamten folgten ihm zu Fuß und forderten ihn mehrmals zum Stehenbleiben auf. Der 20-Jährige lief aber auf den Campus der Fachhochschule und weiter in einen Innenhof. Er versuchte durch Sträucher durchzubrechen - und landete im Wasser. Es handelte sich um ein Nebengerinne der Steyr, direkt im Wehrgraben. Die Strömung wird hier durch ein Wehr verstärkt. „Er wurde durch den Sog rasch 15 Meter abgetrieben“, sagt Polizist Rainer B., einer der beiden Lebensretter - siehe Interview unten.

Mit Gesicht unter Wasser
B. und sein Kollege Rudolf F. zögerten keine Sekunde, legten ihre Waffengurte ab und stiegen sofort ins eiskalte Wasser, um dem Verdächtigen zu Hilfe zu kommen. Von dem Mann waren zu diesem Zeitpunkt nur mehr die Schuhspitzen an der Wasseroberfläche zu sehen, sein Gesicht war komplett unter Wasser. Die Polizisten zogen den Ertrinkenden hoch und brachten ihn am Ufer in stabile Seitenlage. Der junge Bursch erbrach, begann dann aber wieder regelmäßig zu atmen. Der 20-Jährige wurde Notarzt und Rettung übergeben und ins LKH Steyr gebracht.
Zeugen bestätigten, dass der Mann die Sachbeschädigung an der Bank verübt hat. 

„Zum Glück war es nur knietief“
„Ich rettete das erste Mal jemanden vor dem Ertrinken“, sagt Rainer B., Polizist der Inspektion Stadtplatz Steyr, stolz zur „Krone“.

„Krone“: Was passierte am Sonntag um 5 Uhr früh?
Wir fuhren zur Raiffeisenbank, denn da war der Alarm losgegangen. Zeugen machten uns auf einen Mann aufmerksam, der über den Stadtplatz Richtung Zwischenbrücken flüchtete. Wir forderten ihn zum Stehenbleiben auf, aber er rannte weiter. Wir sind ihm mit dem Auto gefolgt, ein Kollege rannte nach.

„Krone“: Wo erreichten Sie ihn?
Er war in den Wehrgraben geflüchtet und wollte durch ein Gestrüpp. Doch offenbar hatte er übersehen, dass dahinter der Fluss vorbeiführt. Der Mann fiel unglücklich ins Wasser und trieb ab.

„Krone“: Sie sprangen ihm nach. War das nicht gefährlich?
Wir konnten den Wasserstand gut einschätzen, zum Glück war es auch nur knietief.

„Krone“: Mit der Kleidung ins eiskalte Wasser?
Ja, ich habe den Kollegen nur meinen Waffengurt übergeben und bin dann rein. Da zählt ja jede Sekunde! Wir haben ihn sicher ans Ufer gebracht und den Kollegen übergeben. Ich bin schon stolz, habe das noch nie erlebt. Es ist gut ausgegangen!

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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