Wenn wir heute auf der Autobahn in knapp drei Stunden von Klagenfurt nach Wien fahren, können wir uns kaum vorstellen, wie die Situation noch vor 200 Jahren war...
Reisen von der Residenzstadt Wien nach Klagenfurt waren in unter fünf Tagen nicht zu machen. Die Postkutschen waren langsam, teuer und fuhren meist nur bei Tageslicht. Und wer sich eine Fahrkarte für die „Extrapost“ nicht leisten konnte, musste ohnehin zu Fuß gehen...
Leichter wurde es ab 1849, als die Südbahn von Graz Marburg erreichte. Nach der Eröffnung der Semmeringstrecke konnte man die Reise mit Zug und Postkutsche in zwei Tagen schaffen. Und ab 1864, als die Eisenbahnstrecke von Marburg nach Villach fertig war, reichten zehn bis zwölf Stunden für eine Richtung.
Auch nach Italien und Salzburg war man lange Jahre auf die langsamen Postkutschen angewiesen - bis die Eisenbahn hier Abhilfe schaffte!
Dies galt übrigens auch für regionale Verbindungen: die „Mallepost“, also die langsame Postkutsche, brauchte etwa von Klagenfurt nach Villach rund acht Stunden! Mit der Eisenbahn kamen ab 1865 auch die ersten Touristen und viele renommierte Hotels und Gasthöfe der Stadt wurden ausgebaut und modernisiert, um allen erdenklichen Komfort zu bieten.
In Zeiten einer Datenschutzgrundverordnung undenkbar: Sämtliche ankommenden Gäste in Klagenfurt wurden in der Zeitung mit vollem Namen und Wohnort aufgelistet!
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