Historische WM

Husten! Mika hatte nur noch Luft für Gold

(Bild: Birbaumer Christof, krone.at-Grafik)

Auch schwerer Husten hielt Mikaela Shiffrin auf dem Weg zum historischen vierten Slalom-WM-Sieg in Folge am Samstag nicht auf: Sie besiegte beim „süßesten Erfolg“ ihrere schon jetzt herausragenden Karriere selbst den Körper.

Mika hustete der Konkurrenz was - und wie! Zum vierten Mal in Folge gewann die 23-Jährige in Åre den WM-Titel im Damen-Slalom und holte damit erstmals in der Ski-Geschichte einen goldenen Viererpack! Mikaela Shiffrins Reaktion in diesem historischen Moment? Sie hustete.

(Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER, APA/DOMINIK ANGERER)

Lungen-Infekt
Am Tag nach ihrer Riesentorlauf-Bronzenen hatten sich bei der 23-Jährigen gesundheitliche Probleme eingestellt. Ein Lungen-Infekt, wie man feststellte. Und die Symptome hatten am Vormittag des Slalom-Renntages noch zugenommen: „Ich musste husten, husten, husten. Ich wusste gar nicht, wie ich Luft in meinen Körper reinbringe.“

(Bild: AP)

Hustend am Boden
Den WM-Start, diesen einmaligen Griff zum vierten Slalom-Gold, stellte die Amerikanerin aber nie in Frage: „Ich wusste: Jeder Lauf dauert 60 Sekunden. Und ich sagte mir: Das geht, das schaffe ich.“ In Durchgang eins klappte es nicht ganz nach Wunsch: Dritte, 15 Hundertstel zurück. Im Finale aber kitzelte „Mika“ das Letzte aus ihrem Körper: Laufbestzeit - und Sieg! Regungslos lag sie im Ziel am Boden, offensichtlich geplagt von Husten, unfähig aufzustehen. Mühsam quälte sie sich hoch („Liegen bleiben wäre peinlich gewesen“), ließ bei der Siegerehrung den Tränen freien Lauf. Der Triumph von Åre war „einer meiner süßesten Siege“, gab sie zu - und umarmte Emma, ihre schwedische Freundin mit Leukämie.

Georg Fraisl, Kronen Zeitung